Septemberabend

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Walther

Mitglied
Septemberabend


Es war am rande des tags
als das käuzchen rief
fast einem pfiff gleich
durch das rascheln der blätter

Der wind blähte den vorhang
an der verandatür der ganz leise
gerade hörbar flatterte

Sie saßen versunken draußen
er hatte den arm um ihre
hüften gelegt sie ihren kopf
in seine halsbeuge

Ihr haar wehte über seinen
jochbogen bis sie es
mit ihrer linken bändigte

Die wahrheit sprach in
bildern man musste
zuhören wenn sie sprach
man musste sie fühlen
 
O

orlando

Gast
Lieber Walther,
du hast etwas Ungereimtes eingestellt, das wie gereimt klingt, also gut. Und du hast eines deiner professionellen Liebesgedichte geschrieben, die ich stets gern bei dir lese - romantisch, aber nicht kitschig.
Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich dir nicht verschweigen: Für einen reimlosen Text scheint mir die Aufteilung in Strophen etwas zu bieder; hier fehlt m. E. ein Formbruch. Und zwar in dreierlei Hinsicht.

(M)ein Vorschlag:
Die wahrheit spricht in bildern
sehen musst du sie

fühlen
Durch die direkte Ansprache (du) im Präsens würde deine Aussage verstärkt und bewegte sich vom Allgemeinen zum Persönlichen und wieder zurück. -
Die Aufgabe der Strophenbildung zum Ende hin brächte zusätzlich Leben ins Gedicht.
[Weißt du, es plätschert ein wenig ...]

Kannst ja mal überlegen.
Ansonsten bildschön gefertigt, wie wir alle es von dir kennen. Da stimmt jeder Laut und jedes Pendant. -
Die Szene mit dem Käuzchen ist ganz bezaubernd. :)

Dir einen kollegialen Gruß
orlando
 

Walther

Mitglied
moin revilo und orlando,

könnte ihr euch einigen, was das käuzchen anbelangt? :)

danke und gruß w.


@ orlando,

ich werde die textform nochmals anschauen und auch die sache mit der eher direkten ansprache.

danke für die hinweise!

lg w.
 

Walther

Mitglied
Septemberabend


Septemberabend


Am rande des tags
das käuzchen rief fast
einem pfiff gleich durchs
blätter rascheln

Wind blähte den vorhang an
der veranda tür der leise
hörbar flatterte

Sie saßen draußen
er den arm um ihre
hüften sie ihm den kopf
in die halsbeuge gelegt

Ihr haar kitzelte ihn am
joch bogen bis sie es
mit ihrer linken bändigte

Die wahrheit sprach in
bildern zu ihnen
zuhören musste man
sie fühlen
 

Walther

Mitglied
hi orlando, hi revilo,

ich habe den text nach den hinweise gestrafft und etwas umgestellt. vielleicht paßt er so besser?

lg w.
 

Walther

Mitglied
Septemberabend


Am rande des tags
das käuzchen rief fast
einem pfiff gleich durchs
blätter rascheln

Wind blähte den vorhang an
der veranda tür der leise
hörbar flatterte

Sie saßen draußen
er den arm um ihre
hüften sie ihm den kopf
in die halsbeuge gelegt

Ihr haar kitzelte ihn am
joch bogen bis sie es
mit ihrer linken bändigte

Die wahrheit sprach in
bildern zu ihnen
zuhören musste man
sie fühlen
 
O

orlando

Gast
Hallo Walther,
so wirkt es inhaltlich eindringlicher auf mich.
Und die zuvor übertriebene Klangschmiegsamkeit ist gleichfalls entscheidend nachgebessert.
Herzliche Grüße
orlando
 

revilo

Verboten
Aber hallo... Das ist um Längen besser, großer Meister... Was mich an dem Teil störte, waren die vielen Trennungen , die Du ein wenig übertrieben hast... Weiterhin passt zu einem Liebesgedicht schlecht das &, es sei denn, Du willst ganz bewusst einen Kontrapunkt setzen....
Feines Teil... LG revilo
 

Walther

Mitglied
Septemberabend


Am rande des tages
das käuzchen rief fast
einem pfiff gleich durchs
blätter rascheln

Wind blähte den vorhang an
der veranda tür der leise
hörbar flatterte

Sie saßen draußen
er den arm um ihre
hüften sie ihm den kopf
in die halsbeuge gelegt

Ihr haar kitzelte ihn am
joch bogen bis sie es
mit ihrer linken bändigte

Die wahrheit sprach in
bildern zu ihnen
zuhören musste man
sie fühlen
 

Walther

Mitglied
hi revilo,

die vielen hinweise haben weitergeholfen!

danke fürs dein lob und wertung!

lg w.


lb. otto,

danke auch an dich!

lg w.


lb. anbas,

danke für den tipp. ist umgesetzt!

lg w.
 

revilo

Verboten
Jau, ist doch gut, wenn man seine gestrengen Zensoren hat..:D... Nein, im Ernst: das ist wieder ein Beispiel für gelungene Textarbeit....
 
D

Die Dohle

Gast
... zu/hören musste man sie fühlen, ´nabend Walther, du trägst einen frühling in den herbst, das gefällt mir, schön. gut und kein aber :)

lg
die dohle
 



 
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