Sex im Text?

gladiator

Mitglied
Braucht ein gutes Buch heute die eine oder andere Sexszene? Wird das erwartet? Ich lese immer wieder Bücher, in denen mehr oder minder erotische Szenen relativ unmotiviert, will sagen, ohne tieferen Sinn und nur des Effektes wegen zu finden sind. Mich regt das auf...Ich habe nichts gegen erotische Szenen, wenn sie Sinn machen, sie die Protaganisten charakterisieren oder die Handlung voranbringen.

Was meint Ihr dazu?
 

Engeljaeger

Mitglied
Jau

Ist echt traurig...
Aber sieh dir mal Filme an...
Da ist es noch schlimmer...
Aber vielleicht liest du auch die falschen Bücher...
Sowas findet man eigentlich nicht in Primär-Literatur...
Auf jeden Fall nicht in meinen beiden Lieblingsbüchern
( "Traum eines lächerlichen Menschen" und "Der kleine Prinz"...:) )

Gruß,
Marcel
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was mich bei diesem Thema immer wieder wundert:

(fast) niemand regt sich über Kriegs- und Gewaltdarstellungen auf, aber über Erotik.

Erotik wird verteufelt, brutale Gewalt aber ist geeignetes Mittel ...?

Gegebenenfalls in der irren - weil irreführenden - (Geld-)Schein-Kombination Sex und Gewalt???

Liebe statt Krieg.

Bernd
 

gladiator

Mitglied
@Bernd

Da hast du völlig recht. Mir gings auch mehr um den Sinn erotischer Szenen in einer Geschichte. Das kannst Du ebenso gut auf die Bereiche Krieg und Gewalt ausweiten. Eine sinnlose Gewaltdarstellung ist für mich genauso ärgerlich wie eine Erotikpassage, die einfach nur der Erotik willen drin ist und sonst keinen Sinn macht. Das gilt für effekthaschende Gewalt für mich ebenso.

Gladiator
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Sanne, wenn ich diese Betrachtungsweise übernehme, dann kürzt sich die Frage sofort völlig heraus. Dann geht es ja darum, ist eine Geschichte gut oder schlecht.

Deshalb sah ich die Frage aus eher psychologischer Sicht, nicht aus künstlerisch-ästhetischer Sicht. Denn im künstlerischen Bereich ist die Frage -- so gestellt -- also ohne Informationsgehalt, weil die Antwort bereits enthalten ist.

Das trifft ebenso auf die "neue" Frage zu.
Beides sind Suggestivfragen. Beide wollen eigentlich nicht, was sie wollen, beide wirken anklagend, deshalb habe ich sie auch aus der künstlerischen Ebene entfernt, es sind eben gerade keine Fragen der Kunst, sondern Fragen der Ethik, der Philosophie, der Zensur und was noch alles.

Viele Grüße von Bernd
 
R

Rote Socke

Gast
Ja ja der gute alte Sex!!!

Hi gladi,
im Grunde würde ich schon eher zur Meinung von Bernd tendieren. Es gibt soviel Scheiß in der Literatur zu finden, muss man sich da wirklich mit dem Thema Nr. 1 auseinandersetzen. Man könnte es doch ganz einfach halten: Wer's mag, soll darüber schreiben und es auch lesen. Wer's nicht mag soll es halt sein lassen. Wer aber den Streit vom Zaun bricht und den Finger erhebt, darf sich nicht wundern, wenn einer fragt ob es denn sinnvoll ist überhaupt einen Roman zu schreiben. Die Themen der Romane sind so vielfältig, was ja auch gut ist, doch wo soll man den Rotstift ansetzen??? Es kommt wohl immer nur auf das Ausmaß und das Sinnvolle an. Alle wirst Du nie zufrieden stellen.
RS
 



 
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