(Shhhhhhhhht.) und (Klick.)

Cpt.Tennis

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Soweit ich mich erinnern kann, fühlt sich mein Kopf wie ein Parkplatz an, auf dem sie sich um die letzte Parklücke streiten. Ich sitze seitdem auf der Couch meines Ichs und schalte durch die verschiedenen TV-Sender meines Unterbewusstseins. Und während ich durch meine Augenfenster Horrorfilm, Komödie oder Romanze betrachte, suche ich vergebens nach der Fernbedienung in den Gedankenfalten. Rotweinflecken voller Gedankenverlust übertünchen das Leder der Couch, das ich meine Haut nenne. Manchmal sind sie so nachtragend, und das wieder und wieder. Sie sind wie die Nachkommastellen von Pi, dessen letzte Ziffer ich bis heute noch aufschreiben möchte.
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Wie tiefes Schwarz auf Schwarz sich ins Himmelszelt schichtet, so rutsche ich von der Couch Schicht für Schicht in den Erdkern meiner Gedanken. Und ich merke, ich bin weder der Fahrer am Steuer noch das Reh im Scheinwerferlicht. Sie sagen mir, eines Tages werden deine Träume wahr - doch ich hoffe nicht, denn ich träume schwarz. Und so wie die Sterne in der Nacht funkeln, sagen sie mir, so gibt es noch einen Hoffnungsschimmer. Doch richte ich eine Taschenlampe nah an mein Gesicht, werdet ihr nur dunkle Konturen entdecken.
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Ich drehe mich im Kreis, so wie die Sonne ihre Kreise um meinen Horizont zieht, und wir beide wissen nicht, wir sind für mich nur ein Zirkelschluss. In der Revolvertrommel stecken Patronen voller Glück und Freude und aus meinem Kopf spritzt das Blut voller Farben wie das Testbild eines Röhrenfernsehers. Denn, obwohl ich mich Zirkelschluss für Zirkelschluss fortbewege, bin ich über jede Kugel glücklich, die ich mir gebe.
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Seine Liebe betrügt mich mit Dreien und doch liebt sie nur mich. Geht es um Herzenssache, bin ich der Oktopus in ihrem Netz, und sie werfe mit einer dreiseitigen Münze. Jedes Herz schlägt für sie in jeder erdenklichen Frequenz.
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Sie fallen so schnell in mein Leben ein, wie Elektronen auf einen Bildschirm und polarisieren mich dabei, ich schaue in den Spiegel meiner Selbst und sehe, wie er voller Spinnennetze gesplittert ist, denn ich erkenne dabei jeden, nur mich selbst nicht, und immer, wenn ich mich frage, was ich heute im TV-Programm finde, auf Kanal 1, Kanal 2 oder Kanal 3, kann ich diesen Bewusstseinsstrom nicht kontrollieren und hoffe, mir zieht einer den Stecker.
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