Sich selber zu begegnen

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Manchmal glaube ich, du solltest dich an Carl Jung versuchen. Auch wenn ich ihn für jemanden halte, der sich aus Schwäche - weil er das Christentum selbst nicht überwinden konnte - immer wieder zurück in den Glauben Schmuggel-philosophiert, hat er doch einiges interessantes zur Selbstsuche zu sagen. Ich habe mir schon etwas früher überlegt, ob ich dir das vielleicht anraten sollte, oder ob es gerade dir nicht vielleicht große Probleme machen könnte.
Ich für meinen Teil konnte Jung nichts abgewinnen und halte nahezu alles, was er geschrieben hat, für eine gewaltige Überinterpretation. Aber ja, er hat viel zu sagen über das Thema Ich und Selbst.

Gefällt mir gut, das Gedicht.
Das Kleid wie an einer Hochzeit getragen, von Glückenläuten begleitet zur Versöhnung mit dem buntschillernden Kristall "selbst"? Hinab in die innere Tiefe, wo wir uns vermuten. Gesehen wohl, und entsetzt gesehen worden, so dass man sich notgedrungen abwenden muss, von dem, was man sah und mit allen eigenen Hässlichkeiten durchleuchtet...zuletzt die Flucht vor sich selbst.
Vielleicht sprechen wir noch einmal über Jung. ;)
Wobei ich dieses Gedicht allein schon als eine bessere Zusammenfassung der gesamten Jungschen Lehre sehe, irgendwo. Vielleicht weil da Schmutz auf meiner Linse liegt. Na, mag er dort liegen, wie aller biografische Schmutz.
Gute Nacht!
 
Zuletzt bearbeitet:

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Patrick,

das ist fast schon erschreckend intensiv geschrieben.
Ich bin gerade dabei mir selbst zu begegnen, hoffe auf den großen Kristall und irre doch meistens sprachlos durch die Gewölbe.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
der sich aus Schwäche - weil er das Christentum selbst nicht überwinden konnte
huch, was ist das denn? Ein 120 Jahr zu späte gekommener Nietzscheanismus? Klage, daß die Spirochäten den Totüberwinder nicht überwinden konnten?
Wenn man das Himmelsgewölbe tragen will, braucht man schon eine Athene, die mit leichter Armhebung hilft, einem Herakles.
Mit Carl Jung ist wahrscheinlich der Psychoanalytiker C.G. Jung gemeint. Modephilosoph meiner Jugendjahre.
 

revilo

Mitglied
Guten Morgen .. die ewige Suche nach dem Ich ... hier aber für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen .. lg revilo
 

Tula

Mitglied
Hallo Patrick

Ich finde S1 und S2 großartig, aber dann stolpere ich besonders in S3:

Zerbrochene Hände,
die rastlos im Schlaf scharren,
pulsieren im Licht

Übersteigt irgendwie meine Vorstellungskraft, die Sprünge zwischen Verszeilen sind sehr groß, wobei das Pulsieren im Licht mMn bildlich nicht so sehr zu den Zeilen davor passt und eher etwas Positives und/oder Berauschendes darstellt (es könnte sogar eine Tanzfläche im Laser-Wirbel sein :) )
Bei S4 stimme ich revilo zu, ist mir persönlich etwas zu dick oder sogar ungewollt (?) komisch.

LG
Tula
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Eis ohne Vergangenheit.

C.G Jung ist mir natürlich vom Hörensagen bekannt, ich habe auch mal den ein oder anderen Textfetzen gelesen. Umgehauen hat mich das jetzt nicht, aber ich kann ihm ja vielleicht nochmal ne Chance geben. Danke dir :)


Hallo Manfred

Auch dir ein dickes Danke :)


Hallo Mondnein

Modephilosoph? Wahrscheinlich immer noch die bessere Wahl als Richard David Precht...


Hallo revilo

Ja, du hast irgendwie recht. Das ist vielleicht ein bissel zu viel ...


Hallo Tula

Vielleicht baue ich aus den ersten beiden Strophen ein neues Gedicht. Wenn die letzte Strophe sogar unfrewillig komisch ist, muss sie weg. Ich will ja ernst genommen werden, wenn ich sowas schreibe.


L.G euch allen
Patrick
 



 
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