gareth
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oder: ein weiteres religiöses Geschehen
am 20.10.2008, 13:05 Ortszeit
"Ich! Lasst mich sehn!", der Christengott sprang auf,
verwies zwölf Engel seines Lieblingsfensters,
schob hastig erst sein Kissen sich zurecht
und beugte dann sich weit hinaus und sah:
Die Kinder. Arglos, dort bei den Soldaten,
im Spiel verharrend, sich zu Männern träumend,
die Augen staunend auf den schweren Waffen.
Die Männer. Ruhig, kraftvoll, wach und scherzend,
zum Kampf bereit und stolz, und durch die Jungen
den Tagen ihrer Kindheit wieder nah.
Den Kämpfer. Todgeweiht und auf dem Weg.
Gesandt von feigen, gut bewachten Greisen,
den Zünder in der harten, starken Hand.
"Dies soll für mich", sprach laut der Herr, "geschehen!"
Und sieben Seelen stehen vor der Pforte.
Zwei große und fünf kleine, stumm und fragend,
die Sehnsucht nach der Mutter tief im Blick.
Da schreitet er hinaus, sie zu empfangen,
und auch der armen Seele jenes achten,
voll Gnade noch den Weg ins Nichts zu weisen.
Nun ruht man wieder, in Dreifaltigkeit,
gesättigt, sinnlos, tödlich in der Leere.
Doch, halt! Da. Seht! Ist Er nicht eben dort
schon wieder auf dem Weg zu jenem Fenster?
am 20.10.2008, 13:05 Ortszeit
"Ich! Lasst mich sehn!", der Christengott sprang auf,
verwies zwölf Engel seines Lieblingsfensters,
schob hastig erst sein Kissen sich zurecht
und beugte dann sich weit hinaus und sah:
Die Kinder. Arglos, dort bei den Soldaten,
im Spiel verharrend, sich zu Männern träumend,
die Augen staunend auf den schweren Waffen.
Die Männer. Ruhig, kraftvoll, wach und scherzend,
zum Kampf bereit und stolz, und durch die Jungen
den Tagen ihrer Kindheit wieder nah.
Den Kämpfer. Todgeweiht und auf dem Weg.
Gesandt von feigen, gut bewachten Greisen,
den Zünder in der harten, starken Hand.
"Dies soll für mich", sprach laut der Herr, "geschehen!"
Und sieben Seelen stehen vor der Pforte.
Zwei große und fünf kleine, stumm und fragend,
die Sehnsucht nach der Mutter tief im Blick.
Da schreitet er hinaus, sie zu empfangen,
und auch der armen Seele jenes achten,
voll Gnade noch den Weg ins Nichts zu weisen.
Nun ruht man wieder, in Dreifaltigkeit,
gesättigt, sinnlos, tödlich in der Leere.
Doch, halt! Da. Seht! Ist Er nicht eben dort
schon wieder auf dem Weg zu jenem Fenster?