Sinnend

Synder

Mitglied
Sinnend

Es nieselt, ganz allein am Strand
seh' ich das Meer, grau und behäbig.
Kein Horizont, nur Nebelwand -
die Möwen sind zerzaust, fast schäbig.

Ich hab' mich in den Wind gedreht
und unter meine warme Hood
kriecht langsam Wasser, es wird spät -
ein Tee mit Rum wär' jetzt echt gut!

Doch ich bleib steh'n, denn meine See
schenkt mir im Dämmer ihre Gunst.
Zumeist tut ihre Liebe weh:
Sie kost mit feinem Sand und Dunst.

Ja, sie ist generös, die Dame
und einsam, so wie ich, zuzeiten.
Und küsst sie mich, so klingt ihr Name
wie stechend feine Meeresgischt.
Mir scheint, sie würd' mich gern geleiten,
dorthin, wo ihre Woge bricht.

Doch ich hab hier noch lose Enden
sie sind wie Taue, ungespleißt.
So bleibt mir nur, ihr zu verpfänden
was man im Leben „Zukunft“ heißt.

Synder
 



 
Oben Unten