Ein Sonettenkranz sammelt üblicherweise die letzten Zeilen von 14 Sonetten, um daraus ein abschließendes Sonett zusammenzusetzen.
Hier ist die Konstruktion anders, auch einfacher: 14 Anfangsverse bilden in dieser corona (lat., längst eingedeutscht: "Kranz", "Krone") das erste der vierzehn Sonette. Der konstruktiven Abweichung wegen nannte ich diese "umgekehrte" Reihe "corona" statt "Kranz", auch schon die neun Sonetten-coronae, die vor der gleichnamigen Pandemie entstanden sind. Dann überrollte das Coronavirus das alte lateinische Kronen-Wort und verbeulte meine Werktitel.
Flucht nach vorne. Eine "corona virorum" ist eine Männerkrone. Ein maskuliner Reigen. Ein komischer Unsinn - zunächst, im vorläufigen Werktitel dieses Schubladenfüllsels.
Nicht zu vergessen: Der Gesamttitel meiner über 1600 seltengelesenen Gedichte, von denen erst die Hälfte in der Leselupe erschienen ist, heißt "schubladenwerke". "Ich dresch meinen Reim durchs Vergessen der Zeiten".
Die ABBA-Reimung der Quartette habe ich in den "coronae" beibehalten, aber die Verslänge variiert, ich könnte die Sonette (bzw. Sonettinen - ja, das sind sie, heureka! Sonettinen), geradezu "Prokrustesbetten" nennen; zeitweilig habe ich auch Daktylen statt Iamben gemettert. Und was nicht noch alles.
Ich denke: In den nächsten Tagen bringe ich die 14 Teilsonette von unten nach oben, zuerst also das zweite Terzett, dann das erste, sodann das zweite Quartett, schließlich das erste, das mit diesem hier oben als Nr. 1 wiederkehren wird.