smombies

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Mitglied
es wandeln krumme männlein durch die wälder
aus schilder-, ampel- und laternenmasten
sie scheinen ohne ziel und dennoch hasten
sie innerlich und halten vor sich felder

aus rechteckigen bläulich-kalten lichtern
sie blinzeln nicht, um bloß nichts zu versäumen
gefangen tief in virtuellen räumen
der abwesende blick auf den gesichtern

die schultern hängen meistens vorne über
kein nacken trägt ein stolz erhobnes haupt
als wären ihres willens sie beraubt
holn sie sich schon mal blindlings nasenstüber

voll informiert rennen sie spielend gegen wände
im sichren glauben nichts zu übersehen
am puls der zeit an erster front zu stehen
doch welche wahrheit siegt am bittren ende?

wann platzen eure selbst geformten blasen?
besiegt realität reality?
wie viel zu spät ist immer noch zu früh?
in welche welten steckt ihr eure nasen?



dem real life das ihr formt scheint ihr entrückt
ihr teilt wie ferngesteuert woke meinung
auf selfies bloß ist aufrecht die erscheinung
nur hochglanzleben scheint euch als geglückt

ihr smombies die ihr stets nur wischt und drückt






.nov_2022
 
G

Gelöschtes Mitglied 24962

Gast
Ich finde, der Inhalt des Gedichts böte sich für ein Sonett an! Wenn du hier und da etwas komprimierst, wäre das sicherlich ein sehr interessantes Format und Interplay aus Realität und reality! ;)

Lg ev

ps: Ich sage das als jemand, der sonette sehr liebt :)
 



 
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