So flüchtig - Sonett

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Walther

Mitglied
So flüchtig

Die Liebe ist so flüchtig, lieber Schatz,
Und sie ist ständig unterwegs und reist
Vom Herzen, das erkaltet und vereist,
Zum andern: An der Sonne ist ihr Platz,

Wo Wärme ist, wo Freude Freude heißt
Und Langmut ist und nicht die falsche Hatz
Nach falschem Ziel. Weißt du, mein lieber Spatz,
Dass alles auf den letzten Abschied weist,

Dass irgendwann sich eine Türe schließt?
Das Leben ist so flüchtig, es vergeht
Wie dieser Fluss zu seinem Ende fließt,

Ins Meer, in das die Möwe schießt,
Bis sie und uns der Immerwind verweht
Und bald als Welle auf den Sand ergießt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
'dieser Fluss' - mancher wäre wohl auch gut; oder ist der innere Textfluss gemeint ... und ergösse er sich ins Lebensmeer mit Taube statt Möwe? So von mir parallel fantasiert ...

'Immerwind' - kühn und schön

Ein bravouröses altneoromantisches Gedicht, Liebe und Sonett gefügt.

Gruß
Béla
 

Walther

Mitglied
'dieser Fluss' - mancher wäre wohl auch gut; oder ist der innere Textfluss gemeint ... und ergösse er sich ins Lebensmeer mit Taube statt Möwe? So von mir parallel fantasiert ...

'Immerwind' - kühn und schön

Ein bravouröses altneoromantisches Gedicht, Liebe und Sonett gefügt.

Gruß
Béla
H Béla,
danke fürs lesen und so freundlich besprechen. "mancher" wäre mir zu ungenau. es geht um diesen einen. das täubchen schießt nicht ins wasser und macht auch keinen höllenlärm. verdichtung zwingt zum verwenden von bildern, an denen bedeutungsumfelder hängen. ich nenne das immer die stringtheorie der poesie.
der neologismus "Immerwind" paßt zum "Sand(korn)". da blieb er drin, nachdem der "Strand" zum "Sand" mutiert war. das dichten ist selbst ein flow, ein fließen - die form ist das bett.
lg W.

PS: danke dir und allen anderen für die schönen leseempfehlungen ...
 



 
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