So lernt ich traurig den Verzicht

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sufnus

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So lernt ich traurig den Verzicht

Die Alten buchstabierten die Gefahr
und schufen unsre Welt aus den Verboten.
"Du sollst nicht" wuchs sich aus zum Grimoire,
Tabus zum Pferch gezäunt von Sprachzeloten.

Am Anfang ist das Wort und auch am Ende
und fängt uns den Verstand verlässlich ein,
aus der Verneinung baut die Sprache Wände,
darin darfst Du, mein Kindlein, sicher sein.

So ist der Sprachraum Spielfeld der Gedanken,
und was dahinter auch am Dasein webt,
verweist der Geist dreist in die stummen Schranken,
dieweil er sich die Stammelgrube gräbt.
 

sufnus

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Vielen Dank, lieber hansz, für Deinen Kommentar! :) Das Gedicht ist ein bisschen älter und die einzige Änderung, die ich vor dem Einstellen hier in der Lupe noch vorgenommen habe, war eine vorher im Text verortete, recht grobe "Labergrube" zur m. E. viel hübscheren "Stammelgrube" zu veredeln. Freut mich daher sehr, dass Dir dieser Neo gerade auch besonders positiv aufgefallen ist. :)
LG!
S.
 



 
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