So Nett

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Samitschku

Mitglied
So nett

So lagst du oft im Sonnenschein

So irgendwo am weiten Strand –

Ich sah dich stets dort nur allein,

du spieltest Sand durch deine Hand.


Wie gern hätt ich dich dort gekost

In dieses Strandes Bett –

Doch hatten sie dich schon verlost!

I think, that wasn’t nett!!


So warte ich hier Tag für Tag,

auf dass du früh alleine kömmst –

Doch Tag für Tag ist es ein Schlag,


weils‘d nie soló erscheinst!

Und ich steh nur als Trottel da

Und frag mich, warums‘d weinst… (du Trottel)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist eine schöne satirische eigene Sonettform. Das wesentlichste, dass das Gedicht mit Sonett verbindet, sind die 14 Verse.

Die Verse sind kürzer als gewöhnlich im Sonett, aber das ist kein Problem.
Erik Simon hätte es wohl Sparsonett genannt (Quelle: Wenn im Traum der Siebenschläfer lacht).

Dein Sonett nimmt sich ernst, indem es sich nicht ernst nimmt. Es fängt klassisch gereimt an.

Es beschreibt zunächst die Situation und in der zweiten Strophe dann die dazu passenden Gefühle, die es zugleich ironisiert, durch den englischen Einschub.

Es kommt, wie es kommen muss. Noch formtreu: Resignation und Warten.

In der letzten Strophe kulminiert es und bricht aus sich aus. Ärger. Reimlos. Selbstmitleid als Selbstbeweihräucherung des Protagonisten.

Es sieht nach einer späten Aufarbeitung eines frühen Problems aus. Durch den Stilbruch erwacht der Protagonist aus seiner Lethargie.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Mondnein, das ist klar. Der Nachschlag schlägt den Reim fort, genau, wie Du sagst.
 



 
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