Lieber Walther,
diesen Text, den man ja auf dem Lupanum immer noch lesen kann, mag ich selber sehr. Dass Du ihn als zu flach empfindest, wird wohl an dem Titel liegen, vermute ich.
Ich mag den Text, weil er innerhalb eines Bildes verbleibt und weil er eine ganz schlichte Sprache hat.
Wahrscheinlich war der Augenblick, ihn hier einzustellen, auch schlecht gewählt, denn mit den Ereignissen, die sich zur Zeit mit einem derartigen Grauen auf der Erde zutragen, hat er innerhalb meiner Gedanken überhaupt nichts zu tun.
Ich war perplex über das, was ich unter diesen von mir geliebten Zeilen vorfand. Deshalb habe ich den Text erst einmal gelöscht, aber kurz darauf im Lupanum ja wieder eingestellt.
Ich hoffe, dass Du meine plötzliche Reaktion verstehen kannst.
Ich hatte Dir nicht gleich antworten können, weil Du das Wort ja gar nicht an mich gerichtet hattest. Aber jetzt möchte ich Dir doch gerne antworten.
Etwas verspätet, aber mit lieben Grüßen
Vera-Lena
PS.: Und hier noch einmal der Text ohne den Titel:
Der Anfang neigt sich zum Ende.
Die Größe der Sanduhr kennen wir nicht,
aber es ist uns Macht gegeben,
jedes Korn mit Liebe zu bekleiden,
dass es auch in schmerzhaften Sekunden
behutsam in die untere Schale gleite.
Möge aufgehäufelt das letzte Teilchen
leuchten als ein strahlendes Licht.