Solange noch Zeit ist...... (gelöscht)

H

Heidrun D.

Gast
Möge aufgehäufelt das letzte Teilchen
leuchten als ein strahlendes Licht.
Atombomben und explodierende Atomkraftwerke leuchten in der Tat besonders hell & lange.

Nichts für ungut
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

der Mensch besteht, wie alles Irdische aus Atomen und wie alles Irdische muss er wieder zerfallen, da hilft nun gar nichts dagegen.

Umso wichtiger wäre es, könnte er die Kraft haben, sich auf die Wurzeln seines Menschseins zu besinnen, solange noch Zeit ist.

Herzliche Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

die Wurzeln des Menschseins sind verschieden interpretierbar und werden auch verschieden ausgelegt. Ich finde deshalb den Alleinbesitz der Wahrheit in jedem Falle bedenklich.

Jetzt kommt es eher darauf an, die "Christliche" Partei abzuwählen, die uns noch viele weitere schöne Jahre mit Atomkraftwerken beschert hat. - Da kann ich den Lieben Gott ganz außen vor lassen. Diesmal ...

Grüßle
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

mir geht es nicht um den lieben Gott, auch nicht um die christliche Partei, auch nicht um den Alleinbesitz einer Wahrheit.

Von all dem spricht mein Text auch nicht. Mein Text spricht von Liebe. Liebe, die Zuneigung bedeutet, Verzeihenkönnen, den anderen versuchen in einem positiven Licht zu sehen, soweit einem das möglich ist und manches mehr.

Diese Liebe, so vermute ich, kennt eigentlich jeder. Aber es ist so unglaublich schwer, sie auch zu leben und ganz besonders in schwierigen Zeiten an ihr festzuhalten.

Dir ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Lb. Heidrun,

Dichtung ist immer auch politisch; konkrete Handlungsanleitungen aber sollten ihr eher fernliegen: Das eben ist der Unterschied zwischen parteilich und parteiisch.

Den Text von Vera-Lena sehe ich nicht in Verbindung mit einer Wahlempfehlung. Das Bild spricht mehr davon, daß wir Menschen viel Gutes tun könnten, wenn wir es nur wollten. Und daß unsere Zeitspanne eine begrenzte ist, das Gute Tun sollte also nicht in extenso verschoben werden.

Lyrik ist mir zu zerbrechlich für die platte Parole. Ich habe es lieber diffenziert und anregend. Der Leser bleibt in der Position, für sich selbst zu denken, zu entscheiden und zu handeln.

LG W.
 
H

Heidrun D.

Gast
@ Walther,

als Wahlempfehlung habe ich den Text auch nicht gesehen. ;)
Mich stört es aber zunehmend, dass dieses Forum anlässlich der Katastrophen in Japan und eines neuen schrecklichen Krieges nichts weiter zu bieten hat als Heilsempfehlungen.

Das war und ist der Anlass meines Unmuts.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Phiebi,

wenn es so ist, stelle ich den Text ins Lupanum wieder ein.

Mir ging es darum, die Macht, welche der Mensch besitzt, deutlich werden zu lassen. Über andere Menschen hat er vergleichsweise wenig Macht, aber über sich selbst kann er machtvoll hinauswachsen, wenn die Ereignisse ihn dazu antreiben. Beschäftigt er sich mit dem herannahenden Ende des Lebens, kann es passieren, dass er gerade daraus Kraft schöpft, sich dem Positiven in seinem Inneren zuzuwenden und es zu verstärken nach seinen Kräften.

Danke für Deine lieben Worte! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Lb. Heidrun,

das ist sicherlich falsch. Es geht nicht um Heilsempfehlungen, vielleicht um Hilfestellungen. Für manche Menschen ist der Glaube eine Burg, die solche Zeiten durchstehen läßt. Für andere ist der Glaube Augenwischerei.

Jeder geht mit seinem Kummer anders um. Diese Vielfäligkeit müssen und können wir aushalten.

LG W.
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Walther,

mir fällt nur immer wieder auf, dass es in diesem Forum vor Heilsbringern und Glaubenskriegern nur so wimmelt. - Das kannst du begrüßen oder nicht, mir fällt es zunehmend auf die Nerven und beleidigt meine Intelligenz.

Ähnlich wie beim Holocaust sind es nicht die Mainzelmännchen, die das Grauen des Nationalsozialismus ausgelöst und mitgetragen haben, sondern es gibt (verantwortliche) Menschen, die eine Kernschmelze verursachen. Dem wurde in Vera-Lena`s Gedicht in keiner Weise Rechnung getragen, wie auch schon in seinem Vorgänger nicht.

Ich habe den Text dennoch weder gewertet, noch zur Löschung aufgerufen. Mit meinem eigenen, eher kritischen Gedicht, ist leider nicht so verfahren worden ... ;)

Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

diesen Text, den man ja auf dem Lupanum immer noch lesen kann, mag ich selber sehr. Dass Du ihn als zu flach empfindest, wird wohl an dem Titel liegen, vermute ich.

Ich mag den Text, weil er innerhalb eines Bildes verbleibt und weil er eine ganz schlichte Sprache hat.

Wahrscheinlich war der Augenblick, ihn hier einzustellen, auch schlecht gewählt, denn mit den Ereignissen, die sich zur Zeit mit einem derartigen Grauen auf der Erde zutragen, hat er innerhalb meiner Gedanken überhaupt nichts zu tun.

Ich war perplex über das, was ich unter diesen von mir geliebten Zeilen vorfand. Deshalb habe ich den Text erst einmal gelöscht, aber kurz darauf im Lupanum ja wieder eingestellt.

Ich hoffe, dass Du meine plötzliche Reaktion verstehen kannst.

Ich hatte Dir nicht gleich antworten können, weil Du das Wort ja gar nicht an mich gerichtet hattest. Aber jetzt möchte ich Dir doch gerne antworten.

Etwas verspätet, aber mit lieben Grüßen
Vera-Lena


PS.: Und hier noch einmal der Text ohne den Titel:




Der Anfang neigt sich zum Ende.

Die Größe der Sanduhr kennen wir nicht,

aber es ist uns Macht gegeben,
jedes Korn mit Liebe zu bekleiden,
dass es auch in schmerzhaften Sekunden
behutsam in die untere Schale gleite.

Möge aufgehäufelt das letzte Teilchen
leuchten als ein strahlendes Licht.
 

ENachtigall

Mitglied
Mich stört es aber zunehmend, dass dieses Forum anlässlich der Katastrophen in Japan und eines neuen schrecklichen Krieges nichts weiter zu bieten hat als Heilsempfehlungen.
Liebe Heidrun,

dieses Forum ist eine Gemeinschaft von Menschen, die sich dem kreativen Umgang mit Sprache verbunden fühlt. Wir sind kein Kasperltheater, das sich darin gefällt, nach politisch korrekter Manier der bösen Atomlobby verbal eins mit der Pratsche zu geben. Das ist es, was wir nicht zu bieten haben.

Jeder ist frei, eigene Worte zu Themen zu finden, die ihm unter den Nägeln brennen (so sie den allgemeinen Forenregeln nicht widersprechen). Wir haben immer auch Texte zu aktuell gesellschaftspolitischen Themen, zu Kriegen, Katastrophen, politischen Skandalen. Unumstritten ist aber auch, dass ein wirklich ergreifendes politisches Gedicht z.B. so selten wie die besagte Stecknadel im Heuhaufen ist.
Manchmal klingen unsere Worte im Schatten der Ereignisse einfach zu banal, wenn wir versuchen, sie in Bilder zu fassen.

Und ja, wir haben das Recht, auch weiter über Liebe, Tod und Teufel zu dichten; über Zeit, Energie, Werte, Halbes und Ganzes, den Frühling und Fische, die zu allem Überfluss verdammt dumm gucken.

Meint, mit herzlichen Grüßen

Elke
 
H

Heidrun D.

Gast
Da hast du natürlich Recht, Elke,
doch meine mehr oder minder hilflose Wut richtete sich eher allgemein gegen das Nichttun, das Verharren im Bisherigen, das Wegschauen ...

Dies ist wohl etwas unglücklich an die User gekommen. - Ich selber habe durch aktives Engagement in diesem Bereich etwas an Frustration abbauen können und bin so gern bereit, mich für den kleinen Ausfall zu entschuldigen.

Wenn man (wie ich) seit Jahrzehnten Atomkraftgegnerin ist, schon nach Tschernobyl auf eine Abschaltung der todbringenden Werke hoffte, ist es zur Zeit nicht immer leicht, die Contenance zu wahren.

Vielleicht können ja auch Gebete helfen, zumindest aber den Betenden Sicherheit vermitteln.

Freundliche Grüße
Heidrun
 



 
Oben Unten