Na ja,
die Geschichte kann man von mir aus schon zerhauen, ich probiere da nur verschiedene Möglichkeiten und Bilder aus, die offensichtlich genau so chaotisch ankommen, wie die Atmo in dem Cafe´ ja zunächst sein soll.
Daß da vieles nicht verstanden wird, hat dann eben doch z.T.mit Fachlichem zu tun - an den Details des Solos könnte man schon in etwa herauslesen, um welche Zeit es sich handelt. Eine derart hochentwickelte Impro gab es zur Zeit der Dampfer einfach noch nicht und Tom Sawyer hat bestenfalls Ragtime gehört und keinen Jazz, nur ein gealterter Huck Finn wäre dabei denkbar.
Es handelt sich also um ein Bild, nicht der Dampfer und Huck sind real, sondern die Kaffeemaschine (wäre mir auch neu, daß am guten alten Mississippi Kaffeemaschinen, Spermauntersuchungen und Crepes an der Tagesordnung gewesen wären).
Die soziale Schiene interessiert mich bei diesem Text eigentlich am wenigsten, der arme Schlucker am Schlagzeug, dem die Freundin weggerannt ist und der deswegen den Blues so gut kann, ist mir dann doch zu viel des Guten. Basis des Ganzen ist die ganz reale Schilderung eines mir bekannten Jazzdrummers, der in einer Tour jeden Abend versucht hat, das verdammte Publikum in seinem Solo zum Zuhören zu bringen. Schwerer Job.
Ein Hauptanliegen meinerseits ist die Gegenüberstellung der gängigen Klischees (Urgewalt, Höhle, Trance, das ganze Programm) mit der kunstvollen Architektur, die einem heutigen (guten) Schlagzeugsolo ja zugrunde liegt. Vielleicht zuviele Anliegen auf einmal ... und zu schlechte Architektur im Text.
Grüße,
buchstab