Sommer. Morgen. Orangen. - Sonett

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Walther

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Sommer. Morgen. Orangen.

Der erste Nebel nässt in kleinsten Tropfen
Die Pollensuppe auf den Fensterbänken.
Als sich die Jalousien noch verschränken
Und Böen sie an matten Schreiben klopfen

Und kratzen lassen, kräuselt sich in Töpfen
Der trockne Rest von Grün: Man muss nichts schenken,
Man muss nicht an ein Übermorgen denken,
Wo nichts als Eile ist in eitlen Köpfen!

Orangen streicht die erste Morgensonne
Jetzt Dächer und auch die Fassaden an.
Die Nacht fällt in die volle Abfalltonne –

Der Morgen drückt sie zu, so gut er kann.
Ein junger Tag verspricht noch Glück und Wonne
Und zwingt die Stadt in seinen harten Bann.
 
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