Sonett mit Enschambemong

4,70 Stern(e) 6 Bewertungen

fee_reloaded

Mitglied
Sehr gerne schreib ich mit Enschambemong
Gedichte, denn dann flutschen alle Zeilen
so supi ineinander. Zum Verweilen
solln Leser gar nicht kommen. Am Plafong

der Dichtkunst wird gekratzt, wenn im Kartong
es rappelt, dass es kracht. Und beim Zerteilen
von Sätzen muss ich oft recht dolle feilen.
Das soll man bloß nicht sehn. Ein Komplimong

bekomm ich allerdings nicht oft geschrieben.
Hab sie vermutlich alle aufgerieben,
indem ich wähl echt schwierige Metaphern

und spar auch nicht mit coolen Inversionen.
Es kann nun mal hoch oben der nur thronen,
der mehr kann als der Rest an Lyrik-Raffern.






.2010
 
G

Gelöschtes Mitglied 24409

Gast
Dem strengen Gefüge das Lustige abgerungen!

Mit fiel noch Lyrik-Bluffern ein.

'nen sonnigen Sonntag, liebe Claudia! ;)

Kr.
 

kakadu

Mitglied
bekomm ich allerdings nicht oft geschrieben.
Hab sie vermutlich alle aufgerieben,
indem ich wähl echt schwierige Metaphern

und spar auch nicht mit coolen Inversionen.
Es kann nun mal hoch oben der nur thronen,
der mehr kann als der Rest an Lyrik-Raffern.
Liebe Fee,

die flotten Zeilensprünge und der abgefahrene "ong"-Reim gefallen mir hier recht gut. Ich fand nur schade, dass du die Inversion nicht in dem Vers verwendet hast, in dem sie erwähnt wird. Das ließe sich leicht noch austauschen, falls du das möchtest, z.B.:

bekomm ich allerdings nicht oft geschrieben.
Hab sie vermutlich alle aufgerieben,
indem ich wähl echt coole Inversionen

und spar auch nicht mit schwierigen Metaphern
Es kann nun mal hoch oben der nur thronen,
der mehr kann als der Rest an Lyrik-Raffern.

Was meinst du?

LG Kakadu
 

fee_reloaded

Mitglied
Ich fand nur schade, dass du die Inversion nicht in dem Vers verwendet hast, in dem sie erwähnt wird. Das ließe sich leicht noch austauschen
Hey, stimmt, das ginge ganz einfach mit der von dir vorgeschlagenen Umstellung, liebe kakadu.

Ich hatte es - ist ja schon ein älteres Gedicht von mir - damals so gesehen, dass die nächste Strophe (ganz subtil quasi) das "aufdeckt", was in der Strophe davor eben noch passiert ist (zusätzlich zu den schwierigen Metaphern)...aber man kann es natürlich auch parallel laufen lassen. Aus meiner Sicht ist beides gleich "sinnvoll" (wenn man bei diesem Gedicht überhaupt von einer Sinnhaftigkeit sprechen mag... ;) ). Ich muss noch ein bisserl überlegen, was mir da lieber ist. Aber danke auf jeden Fall für diesen Hinweis. Das eine ist stimmiger bzw. gradliniger, das andere sozusagen ähnlich verschmitzt wie der restliche Text....hm.....

Freut mich, dass du reingelesen und mir deine Einschätzung dagelassen hast! Herzlichen Dank!

fee
 

kakadu

Mitglied
Das eine ist stimmiger bzw. gradliniger, das andere sozusagen ähnlich verschmitzt wie der restliche Text....hm.....
:)
Stimmt, jetzt, wo du es sagst, kann ich es so sehen. Als Leserin bin ich, ehrlich gesagt, nicht auf die Idee gekommen, deine Reihenfolge als verschmitzt zu sehen. Wenn ich mir die Reimfolge in den Terzetten anschaue, ist allerdings die inhaltlich geradlinige Form reimtechnisch klar die abwechslungsreichere. Da hättest du statt ccd eed dann ccd ede.

Lass dich von meiner Argumentation aber jetzt nicht wuschig machen. Ich diskutiere einfach gerne über solche Kleinigkeiten. Der Unterschied ist aber nicht so gravierend, dass man sich da streiten müsste. Nimm einfach das, was dir besser gefällt.
 

kakadu

Mitglied
Inversionen hast Du gottseidank vermieden.
Mit einer Ausnahme, lieber Hansz:

Im mit "indem" eingeleiteten Nebensatz müsste das konjugierte Verb normalerweise am Satzende stehen. Das wäre die Inversion in Bezug auf die Normalstellung im Hauptsatz. Hier haben wir diese (Hauptsatz-)Normalstellung mit dem Verb auf zweiter Position:

indem ich wähl echt schwierige Metaphern

In Bezug auf den Nebensatz ist das inversiv. Hier müsste es ja heißen: "indem ich echt schwierige Metaphern wähl".

LG Kakadu
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
indem ich wähl echt schwierige Metaphern
Hier haben wir einen Teil ins Nachfeld der Verbklammer gestellt. Dieser Teil wird hierdurch hervorgehoben und erhält einen besonderen, leicht verfremdeten Klang.

Wenn man einen Doppelpunkt einsetzt, ergibt es normale Stellung:

indem: ich wähl echt schwierige Metaphern
Allerdings wäre dann "indem" der Tod von "indes" ...
 

fee_reloaded

Mitglied
Hey, ihr Lieben!

Herzlichen Dank für das Komplimong und die vielen Sterne, @mondnein
Ebensolchen euch, liebe @kakadu , lieber @Bernd , fürs genaue Hinlesen und die Rückmeldungen.

Zur Zeit beherrscht leider chronische Migräne meinen Alltag - das Gehirn gibt also nicht viel her und ich möchte euren Beiträgen die Aufmerksamkeit angedeihen lassen, die sie verdienen. Bitte, entschuldigt also, wenn ich in absehbarer Zeit nicht konkret auf eure Hinweise eingehe und das vertage. Im Moment muss ich nur überleben (gottlob hatte meine Neurologin einen Nottermin frei und ist außerdem - was ich noch nicht wusste - auf Migräne spezialisiert...ich bin also in guten Händen und ein Behandlungsplan steht...drückt mir die Daumen, okay?)

LG,
fee

PS: danke auch dir, @Patrick Schuler , für die großzügigen Sterne! :)
 

sufnus

Mitglied
Achmenschmeiernochmal! Das tut mir sehr leid, liebe Fee, dass Du gerade so geplagt wirst... ich wünsch auf alle Fälle baldige gute Besserung!!!
LG!
S.
 



 
Oben Unten