Sonett - nicht nur für Kinder (gelöscht)

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 20370
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HerbertH

Mitglied
Das hat leider mit einem Sonett so ziemlich gar nichts zu tun.
Es geht hier um feste Formen.

Besser solche gereimten Gedichte in Gereimtes unterbringen, auch dort ohne Sonett im Titel.
 

Walther

Mitglied
dem
Das hat leider mit einem Sonett so ziemlich gar nichts zu tun.
Es geht hier um feste Formen.

Besser solche gereimten Gedichte in Gereimtes unterbringen, auch dort ohne Sonett im Titel.
schließe ich mich in gänze an, lb DOSchreiber.
lg W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Habe die Hoffnung, dass es in der LL doch noch welche gibt, die die feine Kette Sonett-Kind-Erwachsener hier erkennt; wenn nicht, muss ich auch nicht auf sowas wie
Das hat leider mit einem Sonett so ziemlich gar nichts zu tun
antworten.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich würde es so formulieren: Es ist kein klassisches Sonett, weder in Petrarca -- noch in Shakespeare-Manier.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es derartige Sonette nicht (oder sind mir nicht bekannt.)

Später gab es Abwandlungen, so die "Sparsonette" von Simon ("Wenn im Traum der Siebenschläfer lacht" - inhaltlich völlig anders, spielen die Sonette mit der Form.

In "Sonett-Idealität und Sonett-Realität: neue Aspekte der Gliederung des Sonetts" von Peter Weinmann, S. 139, beschreibt der Autor Experimentierformen, bei denen auch die inneren Teile von der üblichen Form abweichen, die Sonderformen würden aber vereinzelt bleiben.

Was haben wir hier?
Ein Sonett mit jeweils stark verkürzten Versen. Das Reimschema ist verändert. 14 Verse bleiben, die Stropheneinteilung ist geändert.

Wichtig ist aber: These und Gegenthese sind da und ein ironischer Schluss: "Alles ist im Lot."
Es ist eine Selbstbezüglichkeit hierbei nicht zu verkennen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Hallo Bernd,

danke für deine qualifizierte Einlassung. Dass ich 'Sparsonette' und den Namen 'Peter Weinmann' lese, beruhigt mich ungemein. Natürlich - die Verse sind stark gekürzt. Das ist das, was ich den jungen Menschen anbieten wollte, damit sie Zugang finden mögen zu einer schwierigen Gedichtform. Ich hatte hierbei den Abzählreim im Blick, nichts anderes. Dass die Terzette sich am Ende als drei Duette zeigen, ist doch nur eine kleine Formverschiebung. Worauf ich unbedingt noch hinweisen will, ist die inhaltliche Verschiebung innerhalb der Kadenzen. Ist das Männliche zunächst negativ und das Weibliche also positiv, verkehrt sich das Verhältnis zum Ende des Sonetts. Verblüffend - und doch ganz einfach.

Dir, Bernd, noch einmal herzlichen Dank!

DOSchreiber
 

Tula

Mitglied
Moin

6 Kommentare und nur über die Form. Die inhaltliche Absicht kann ich erkennen, was mit weißer Kreide gemeint ist, leider weniger. Ein Synonym für Kokain? Wobei die ganze Zeile mit 'Und für ...' ziemlich ungeschickt klingt. Die Heide als Biotop Mitteleuropas hätte dann ja auch herzlich wenig mit gelbem Fieber zu tun, es sei denn, du zeichnest hier ein Bild der Auswirkungen der globalen Erwärmung. Oder du meinst, dass wir hier auf Kosten der anderen dort unten leben. Die Heide als Inbegriff unseres Wohlstands scheint mir auch so fragwürdig und die weiße Kreide will sich mir noch immer nicht erschließen.
Reimt sich natürlich auf Heide. Hhmm ...

Experimentieren ist ok. Dennoch hat die Form Sonett hier nicht unbedingt daran gewonnen. Es liest sich eher 'zusammengereimt', wenig kunstvoll. Das entspricht wiederum dem Titel, eine Art Kindergedicht, in sprachlicher Hinsicht. Doch wozu?

Ein weiterer Begriff, der mir hier gar nicht passen will ist das Pausenbrot. Hat mit Schlemmerei und Sektgelage ebenso rein gar nichts zu tun.
Reimt sich natürlich auf Not. Hhmm ...

LG
Tula
 

Walther

Mitglied
Hi, DOSchreiber,
antworten mußt du gar nicht, aber damit
Habe die Hoffnung, dass es in der LL doch noch welche gibt, die die feine Kette Sonett-Kind-Erwachsener hier erkennt; wenn nicht, muss ich auch nicht auf sowas wie

Das hat leider mit einem Sonett so ziemlich gar nichts zu tun

antworten.
leben mußt du. selbst Bernds hinweis ist äußerst wackelig, da ich den inneren dialog nicht recht erkenne und die kette, wie Tula es ausführt, reimzwangschwächen hat.
rein formal muß ein sonett heutzutage nicht einmal 14 verse haben. es muß sich auch nicht reimen (warum also der aufwand bei dir, das hättest du für die wichtigere vorgabe des inneren dialogs über bord werfen können und sogar sollen).
in der tat reden wir hier übers formale, weil du mit deiner rubrizierung das herausgefordert hast. Herbert hat dir das zu verstehen gegeben, in gänzlich unromantischer kürze. das habe ich bestätigt. wir beide haben das obige anranzen demgemäß nicht verdient.
lg W.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Da hier neben vielen anderen, möglicherweise sogar mutwilligen, Missinterpretationen z.B. der Begriff Tafeln nicht in seiner Zweideutigkeit erkannt wird und in diesem Zusammenhang weiße Kreide mit einem Rauschgift in Verbindung gebracht wird, stellt sich für mich die Frage, ob es Sinn macht, an dieser Debatte teilzunehmen.

Die Antwort ist schnell gefunden: Nein!
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, DOSchreiber,
fühle dich nicht angegriffen. Wenn es Angriffe gab, dann hauptsächlich gegen das Werk, genauer, es gab Kritiken. Und hier gab es durchaus einige ernstzunehmende Hinweise.
Ich hatte bei meiner Antwort einen großen Teil der inhaltlichen Aspekte ausgeklammert.

"Kindergedicht" ist bestenfalls ironisch gemeint. Gedicht, nicht nur für Kinder.
Es zeigt eine Situation des Krieges, der Zerstörung. Dass die gewählten Worte hierbei insgesamt nicht so krass sind, vermag das noch zu stärken.
Die Bilder sind nur angedeutet. Wie wenn man "Es ist schwer, ein Gott zu sein" von German in Farbe sehen würde. (Was natürlich nicht geht, denn er ist schwarz-weiß, und er wird hoffentlich nicht coloriert.)

Was Pausenbrot betrifft. Es macht durch die Einordnung zu Sekt und Schlemmerei den Abstand zur "realen" Situation im Gedicht deutlich.
Pausenbrot ist für die dortige Gesellschaft Schlemmerei.
Es ist eine recht typische Antiutopie.

Nichts Lustiges.
 

Tula

Mitglied
Hallo Doc

Ich habe dich nicht angegriffen, sondern würde gern wissen, was das Gedicht inhaltlich wirklich aussagen will, denn so wie es steht wirkt es auf mich sprachlich weder ausgereift noch experimentell. Ich würde es nicht dabei belassen, dass dann andere für dich antworten

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Wie kann man ein solch einfaches Gedicht, das in Aufbau und Inhalt sogar Grundschülern verständlich ist, so übel beikommen?!

Danke für's Kaputtmachen!
 

Walther

Mitglied
Hi DOSchreiber,
du schreibst
Da hier neben vielen anderen, möglicherweise sogar mutwilligen, Missinterpretationen z.B. der Begriff Tafeln nicht in seiner Zweideutigkeit erkannt wird und in diesem Zusammenhang weiße Kreide mit einem Rauschgift in Verbindung gebracht wird, stellt sich für mich die Frage, ob es Sinn macht, an dieser Debatte teilzunehmen.

Die Antwort ist schnell gefunden: Nein!
und
Wie kann man ein solch einfaches Gedicht, das in Aufbau und Inhalt sogar Grundschülern verständlich ist, so übel beikommen?!

Danke für's Kaputtmachen!
dein ärger ist verständlich. du verteidigst dein werk gegen publikumsresonanz. wir, deine kritiker, sind auch publikum. bei einem text geht es nicht um die absicht, wie er ankommen soll, sondern darum, wie er ankommt. du sprichst mir das recht ab, deinen text anders zu verstehen und zu beurteilen, wie du es tust. entzündet hat sich das an der einordnung des texts als sonett.
ich habe verstanden, daß ich - und wohl auch andere - dich über die kritik verletzt haben. das tut mir leid. ich wollte das wirklich nicht.
die frage, die sich mir nun stellt, ist: wie kann und darf ich dir sagen, daß mir etwas an deinem text nicht gefällt, ohne daß du so darauf reagierst? darf ich dich nur loben? darf ich deine ideen nur toll finden?
ich schlage vor, du teilst mir mit, wie ich deine texte behandeln soll. ich überlege dann, wie ich das umsetzen kann, ohne mich verleugnen zu müssen.
wäre das ein gangbarer weg für dich?
lieber gruß und sorry Walther
 

Tula

Mitglied
Hallo Doc

Erstmal Bierchen trinken und Luft holen. Dann nochmal bitte meine inhaltlich ausgerichteten Fragen lesen. Wenn das alles so verständlich ist wie du meinst, erkläre es mir bitte. Wenn du bemerkst, dass die Fragen vielleicht wirklich berechtigt waren, erkläre es mir ebenfalls.
Ich weiß wirklich nicht, was du da so negativ siehst. Solltest du auf kritische Blicke auf deine Werke in Zukunft verzichten wollen, lass es mich wissen. Habe ich kein Problem damit.

LG
Tula
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wie kann man ein solch einfaches Gedicht, das in Aufbau und Inhalt sogar Grundschülern verständlich ist, so übel beikommen?!
Wenn es wirklich ein so einfaches Gedicht ist, dann liege ich mit meinen Ausführungen oben daneben.
 

molly

Mitglied
Hallo DoSchreiber,

mir ging es bei meinem ersten Gedicht hier wie Dir. Ich fand es einfach unglaublich, was zu meinem Gedicht geschrieben wurde.
Bernd :) und Walther :) waren auch dabei und noch viele mehr. Nachdem ich mir alle Vorschläge und Kritiken gründlich durchdacht hatte, wurde daraus tatsächlich ein schönes Gedicht. Meinen Kritikern und Helfern von Damals bin ich noch heute dankbar.

Niemand will Dein Gedicht zerstören und es geht nur um den Text, nicht gegen Dich. Das sage ich mir immer wieder und damit kann ich mit Kritik inzwischen besser umgehen.

Viele Grüße

molly
 
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