sonettinen corona: der vogel roch, 8-14

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G

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Gast
sonettinen corona, erste version:

der vogel roch
8-14

8.

seid irgendwann und ob ihr je befreit
von dem gefühl
vorm vorgegebnen ziel
seid?

seit irgendwann und irgendwo ihr seid
door gas men ziel
entfremdet – schweigt zu viel
leid

voll schweigt ihr hier?
ihr habts vergeigt
cry lie king s tear

so lauschen wir
euch zugeneigt
seid ihr von hier?



9.

seid ihr von hier?
das astloch und der ast manns
ball last dance
sur le pont da pier

seid ihr vom le
ser ausgezweigt beim lesen:
das wesen
ei nes seins verweh

se schon von einem windhauch
wie dann denn?
noch nicht? schon?

doch – die! ter zetten blind auch
zuschanden
ritt mein sohn



10.

ritt mein sohn zuschanden
ritt mein sohn
ohn
mächtig bis nach lotter london

warfen ihn in banden
schuld für lohn
fron
tal der fronten rund: sie fanden

schnell heraus wie gut zur arbeit söhne g eignet wärn
doch
er enttäusch end täuschte sie

denn er machte andre dinge die sein eigen wärn
och
lachte er da lachten die



11.

och
lachte er da lachten die:
wie
kamen wir an diesen koch?

doch
omlett rührt er wie n pari
wie –
der holt helen – heimlich – – doch?

er
paris holt sie heim
(der reim au f er fällt der nicht schwer

sie
lacht – da lachten heim
lich gäste der frau sa ra i!)



12.

da lachten heimlich gäste der frau sa ra i
und lieszen so ganz nebenbei
drei einerlei
die botschaft aus dem ärmel flattern tenderly

sie werde schwanger sein null komma nix und nie
der kommen so ganz nebenbei
ohn einerlei
beschwerden mit dem sohn der sarah – sie!

och lachte die da lachten heim
lich diese drei
und lieszen so ganz nebenbei ganz neben bein nein zwei

drei eins der heimlich insgeheim
eindreiall ein
die ärmel flattern – tändelein um s tändel hemdelein



13.

die ärmel flattern – tändelein – umstände? sie – –
nicht blähte ihr der wüstenwind
das hemd – ein kind
entband im zelteschatten ihres schoszes sie

ein witz versteckt sich in der jitzchak theorie
vom greisenalter dieser frouw
begabt mit show
und fernsicht: schlauer schlichen logik phantasie

befruchtet von dem glauben ihres herrn an sie
glaubt sie auch ihr
m gatten schier

verzweifelt – sie
verlorn ihr „wir“ – –
erfüllend wahr: so kommu nika ziern sich die



14.

mein fehler ist: ich kommu nicker zier mich nie
mim showdown paradox duell der poesie
spielt nicht mehr unter deinem namen phantasie
mit meinem gleichklang sema? soma thera pie

wird kneten dass du singst bis sun term
reifrock keimt
und streichelst du der frau den baby bauch – sie weint:
guyana gürtel tiergirl spieszt die perlen fein
zu ketten mit nem einschlag schuss peng durchgezäumt

so singen wir euch zugeneigt: seid ihr von hier?
zuschanden ritt der sohn des pegasus den stier
der isch tarah och lachte er und lachten sie

da lachten heimlich gäste der frau sa ra i!
die ärmel flattern – tändelein um s tändelein
kein fehler ist s ie kommu nika ziern sich fein
 
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G

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Gast
Inzwischen der 14. Beweis, warum die Verlage bei ihm die Tür einrennen :D!
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wenn mondnein richtig kommuniziert hätte, früh im Leben an wichtigen Wettbewerben teilgenommen hätte, die richtigen Zeitschriften angeschrieben hätte und das Glück auf seiner Seite gestanden hätte, wäre er im Gegensatz zu so ziemlich jedem Anderen hier Verlagsschriftsteller geworden. Hab gerade erst wieder alte Texte der Gewinner des Open Mike gelesen. Sehr ähnlich, ähnlich komplex, ähnlich geartet, ähnlich verspielt, ähnlich moderne Konvention ... diese Art von Texten ist hochmodern und alles andere als ungefragt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23450

Gast
hättehättehätte - mir kommen die Tränen. Wir sind doch alle steckengeblieben in Sachen Literatur, da haben wir das Abitur nicht gemacht und befummeln uns gegenseitig in unserem ewigen Sekundanertum!
Dieser Mondnein sei nicht ungefragt? Lieber Patrick, wir sind hier online und anklicken heißt noch lange nicht, gefragt zu sein.

'Open Mike' - werwaswo ist das?

Schönen Tag
Rudi
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe gesagt, diese Art zu schreiben und diese Qualität ist nicht ungefragt. Wenn du das wegwischen willst, indem du uns allen mangelnde Qualität unterstellst, mach das ruhig. Aber dann hast du keine Ahnung, was heute verlegt wird.

Und noch eine Kleinigkeit; der Literaturbetrieb ist nunmal ein hättehättehätte, du glaubst doch nicht, dass die Lyriker des 21 Jahrhunderts ihren Verlagsvertrag bekommen haben, einfach weil sie "so gut" sind?... Das ist eine Frage von einer penetranten Konstanz in Zeitschriften und Wettbewerben, oder eine Frage der richtigen Kontakte, die meistens durch das Studium des literarischen Schreibens an den richtigen Unis geknüpft werden. Und dass kann wichtiger sein als Qualität - vergleiche ich so im Schnitt 35-40% der jungen, modernen Lyriker, mit der Qualität mondneins, ist Hansz vorne. Und das sage ich nicht um zu schleimen, ich meine es so! Und bitte unterlasst doch dieses blödsinnige "wir sind alle doof", wenn es um die Qualität eines Einzelnen geht.
 
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Mimi

Mitglied
Ich lese hier keine Begründung für die Einser-Bewertung.
Aber irgendetwas kommt mir an Esches Kommentaren hier sehr bekannt vor.
Fast schon ein Déjà-vu...
 



 
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