Sonettplejadennebel

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Walther

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Sonettplejadennebel


Im Sternenhimmel hört man Bässe wummern.
Man sieht Gott Thor bis an die strammen Waden
Versinken in den Nebeln der Plejaden.
Er lächelt, lässt die müde Sonne schlummern.

Die Galaxien tanzen wild und schütteln
Die Arme hin und her. Den Fingerkuppen
Entströmen strahlend Perseidenschnuppen.
Durch Weltallsphären geht ein raues Rütteln.

Gott Thor ruft zischend „Schschsch!“ und danach „Ruhe!“
Denn alle Welt will doch noch etwas schlafen.
Er beugt sich in den Nebel, bindet Schuhe.

Am Himmel wimmelt es vor lauter Schafen.
Der Schlafmond steigt aus seiner schwarzen Truhe.
Gott Thor bleibt cool und schmunzelt, statt zu strafen.
 
Hallo Walther,
ich finde, dass dir mit diesem Sonett wieder eine große astronomische Glanz„nummer“ gelungen ist. Auch die Verknüpfung der griechischen (Plejaden, Perseiden) mit dem der germanischen Mythologie entlehnten Komponente (Thor) scheint mir, auch wegen der möglicherweise gleichen indogermanischen Wurzel mit Jupiter bzw. Zeus sehr gelungen. Etwas aus dem Rahmen fällt aus meiner Sicht das „cool“ der letzten Zeile. Aber wundern würde mich nicht, wenn es von dir nicht auch gewollt wäre.
Gruß Paul.
 

Walther

Mitglied
Hi Paul,

danke für deine freundliche bewertung. in der tat haben Thor/Donar, Jupiter und Zeus gemeinsamkeiten. daher war/ist es reizvoll, die götterwelten zu vermischen.

das mit dem "cool" war in der tat absicht. das gedicht stammt aus dem heute, warum also so tun, als ob das nicht der fall wäre. heute wäre Thor bestimmt ein cooler typ, und zeus würde mit seiner Hera "chillen".

lg w.
 



 
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