sonne

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G. Neville

Mitglied
Die Sonne unser aller Fixstern, ein täglicher Flammengruß aus der Unendlichkeit.

Und eine dankbare Amsel...

Und ein Leser, dem dieses Gedicht sehr gut gefällt. Hat ne große Tiefe.

Goldenen Gruß
G.Neville
 
G

Gelöschtes Mitglied 23736

Gast
sonne


sonne die mit ihrem blick
farben und blütengewächse gezogen
hat ihre strahlen nicht in sich gebogen
nimmt ihre schönheit niemals zurück

abends jedoch wenn der amsel lied
netze von dankmelodien gesponnen
ist sie in goldenen wolken zerronnen
in sich ertrunken in scham verglüht
fake - da der mensch nicht der mittelpunkt des universums ist.
 

rainer Genuss

Mitglied
@stare
Wo steht im Werk, dass der Mensch Mittelpunkt des Universums ist? Der Froschteich in meinem Garten ist bekanntlich der Mittelpunkt des Universums.
Wo ist der "fake" - was ist die Wahrheit?

@Mondnein
ich bin, bis auf die letzten Zeile, ganz in deinen Worten aufgegangen , Warum die Sonne in Scham verglüht erschließt sich mir nicht.
LG rainer
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Dankeschön, Rainer,

ja, das kann man als Anthropomorphismus lesen.
Die erste Strophe wäre dann etwas moralinsauer: "Schaut mal, sogar die Sonne strahlt nur aus, in alle Richtungen von sich weg, Milliarden Jahre lang, in jeder Sekunde in einer Dauerexplosion von Myriaden Wasserstoffbomben. Und Du Bewußtseinswesen stehst in selbstbezogener Dauerreflexion?"
Die zweite Strophe wäre dann eine fast schon etwas schelmische Antithese: "Sogar sie, die immer von sich wegstrahlende Spenderin, wird rot im Gesicht, wie ein Mensch, der mit poetischen Gesängen gelobt wird."

grusz, hansz
 
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Barsnah

Mitglied
Wenn man kennt den Schmerz eines richtigen Sonnenbrand
da liegt die Scham grad einfach auf der Hand
und sitzt der Frosch dann noch trocken
statt in Teich
auch da schämt sie sich gleich
"Aber das wäre dann auch eine ganz andere Art von Scham als Mondnein sie impliziert"
 

Barsnah

Mitglied
Wenn man kennt den Schmerz eines richtigen Sonnenbrand
da liegt die Scham grad einfach auf der Hand
und sitzt der Frosch dann noch trocken
statt in Teich
auch da schämt sie sich gleich
"Aber das wäre dann auch eine ganz andere Art von Scham als Mondnein sie impliziert"
Und den Anthromorphismus musste ich zugegebenermaßen erst mal googeln,
"da hat sich bei mir doch eine gewaltige Bildungslücke aufgetan, die ich nun dank Mondnein, oder soll ich schreiben Hansz?
schließen konnte. Schönen Tag noch wollte ich wünschen, sitze gerade in der Sonne die heute Morgen ganz freundlich in mein Zimmer scheint"
 
G

Gelöschtes Mitglied 23736

Gast
@stare
Wo steht im Werk, dass der Mensch Mittelpunkt des Universums ist? Der Froschteich in meinem Garten ist bekanntlich der Mittelpunkt des Universums.
Wo ist der "fake" - was ist die Wahrheit?

@Mondnein
ich bin, bis auf die letzten Zeile, ganz in deinen Worten aufgegangen , Warum die Sonne in Scham verglüht erschließt sich mir nicht.
LG rainer
ich habe das werk von hansz komplett gelesen und eine stelle markiert. das nennt sich antwort:

in sich ertrunken in scham verglüht

das ist für die fürsten dieser welt, sie werden menschen genannt
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
"Fürst der Welt" ist im Johannesevangelium Jesu Bezeichnung für den Teufel himself. Darauf bezieht sich in meiner Leseperspektive dieses Lied wohl kaum. Die Sonne erscheint auch dann, wenn sie sich "schämt", wohl kaum als Fürst.
Vielmehr ist ihre Schamröte nur poetische Interpretation ihrer Farbe am Abend, beim Untergehen. Eigentlich nicht so rätselhaft.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23736

Gast
es muss erlaubt sein, eine eigene interpretation von geschriebenen worten nieder zu bringen. ich lese in deinen zeilen anderes, dass gott sich für seine schöpfung mensch schämt. was hier auf erden geschieht, macht einfach auch sprachlos. trotz allem ist die erde mensch nicht der mittelpunkt. sonne kann auch von anderen himmelskörpern gesehen und wahrgenommen werden. sonne scheint nicht nur zur erde und schämt sich hier.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Findest Du?
Wahrscheinlich liest du "Amseln" als Metapher für "Menschen". Und die abendlichen Loblieder ihrer bezaubernden Melodien als sprachlos machende Untaten.

Ich lese das völlig anders.

grusz, hansz
 
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