Hallo enemenetekel:
heute tu ich mich besonders schwer:
lauter gute Gedichte, lauter gute "Noten" zu vergeben; - wobei ich ein äußerst kritischer Rezesent bin.
was mir nicht gefällt:
die nachtschwangeren Augen.
(Ich weiß was du meinst... was du damit sagen willst. Leider ist der Ausdruck nachtschwanger doch zu diffus. - In die gleiche Kategorie kommen die traumsturzbäche...)
Trotzdem, deine expressionistische Wortwahl ist teilweise gewinnend:
1. die Säfte die dem ertrinken dienen (das ist schön verdichtet und klingt nicht so nach Betroffenheitslyrik wie die nachtschwangeren traumsturzbäche).
2. Der Tag der dalag in kindlicher Unschuld ist knapp vorbei am Klische... aber doch vorbei. Also gut gelungen.
3. Ebenso die Ufer der Zeit; das ist nun wiederum kaum etwas anderes als Klische, besonders weil der Tag eben feucht und in Nebelfetzen liegt. Damit nicht genug: Auch noch im blutfarbenen Morgenlicht. Das ist fast zuviel des Guten.
4. Sehr stark der Schluß:
und nichts von der dunkelheit ahnte
noch von den sternen darin
Summasummarum:
statt nachtschwanger:
etwas knapper, weniger schwülstig..
LG.
Hans
Gut gelungen.