Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Ab und an möcht auch Frau Sonne
Nach jahrzehntelangem Leuchten
Sich im Bade voller Wonne
Bauch und Busen wohl befeuchten.

Wohlig reckt sie sich im Bade
Seift sich ein die schlanken Beine
Streichelt eine pralle Wade
Fühlt sich ungesehn alleine.

Doch auf Erden, in Kolonne
Starren hunderte Voyeure
Auf den Busen von Frau Sonne
Wissen nicht, was sich gehöre!

Ungeniert in grossen Scharen
Schaun sie hoch aus blauen Brillen
Sonne ärgert dies Gebaren,
Könnte diese Schweine grillen!

Möchte eiligst sich verstecken.
Um den Spannern zu entgehen
Kann sie nur den Mond aufwecken
Und um Hilfe ihn anflehen.

Mond ruft: „Hier gibt’s nichts zu gaffen!“
Stellt sich vor der Sonne Licht
Und streckt diesen geilen Affen
Seinen Arsch vor das Gesicht.

Hallo Rudolfo,

die Menschen starren ja zu ihr nach oben, weil sie eben nicht zu sehen ist. Insofern hast Du hier Ursache und Folge der eigentlichen Finsternis nach eigenem Ermessen verschoben, wie es Dir besser in die Dramaturgie des poetischen Sonnenbades passt.

Insofern ist für mich der Grundgedanke des poetischen Auftaktes, der im Titel Sonnenfinsternis zu Tage tritt, nicht getroffen.

Inhaltlich klingt es nach Bilderbuchgeschichte, woran auch die Verwendung der Worte "Voyeurismus" und "Arsch" nichts ändern.

Ich hoffe, mit meiner Stellungnahme jetzt nicht auf Jemandes Schlips getreten zu sein.
Es kann durchaus möglich sein, dass andere Leser die Anekdote humorvoll finden. Bei mir kommt sie nicht so an.

Einen freundlichen Abendgruß,

Elke

...ich trage keinen Schlips.

...ich trage keinen Schlips.

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Bist du Grieche?

Mein lieber Namensvetter, man muss nicht Grieche sein, um keinen Schlips zu tragen. Nein ich fühle mich wegen einer Kritik nicht auf den Schlips getreten. Das war die Antwort für ENachtigall, die ebendies befürchtete.

Falls die Antwort nicht genügen sollte, hier etwas ausführlicher: ENachtigall du hast dir sehr viel Mühe gegeben, einen Text, der einfach eine kleine Blödelei sein soll, thematisch folgerichtig aufzuarbeiten. Nach meiner Ansicht zu viel Mühe, weshalb ich nicht eine unnötig lange Diskussion aufziehen wollte. Aber du hast mit deiner Aussage natürlich recht und ja, es ist eine Bilderbuchgeschichte und niemand ist verpflichtet, sie lustig zu finden. Ich mag sie und ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, darüber zu reflektieren.

Danke für die Erklärung, Rodolfo. Ich hab's auch so verstanden.

Und doch will da was in mir, dass auch so eine Schmunzelgeschichte sich geschmeidig in die Physiognomie des Anlass gebenden astronomischen Phänomens fügt. Da komme ich einfach nicht gegen an ... Das muss aber nix heißen.

Schöne Grüße von Elke