Spätlese

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C

cellllo

Gast
Nach fast 2 Tagen Warten
muss ich´s doch wagen :

"nicht das[red]s[/red] du ihn verstehst, das was er spricht..."

aber trotz Korrektur ist das leider
eine irgendwie unglückliche Zeile...

Aber umso schöner der Titel und die erste Zeile ! !
und die letzte auch !

cellllo
 

Ralf Langer

Mitglied
Spätlese

Deine Blicke keltern schon das späte Licht.
Du lauscht nur noch dem Steine von Rosetta,
nicht dass du ihn verstehst, das was er spricht
ist aber offenbar – für dich, ist schlicht
wie Meeresrauschen – Glockenklang – nicht übersetzbar,
bis dein Fährmann mit dem Nachen in die Wasser sticht.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo celllo,

danke für deine meldung. ich habs schnell korrigiert.

über die etwas "unglückliche" zeile werde ich noch einmal nachdenken.

vielleicht magst du mir sagen, was dich daran stört:
eher das syntaktische oder sozusagen das "sinn"liche

ralf
 
C

cellllo

Gast
Ich versämte zu sagen :
die ZWEI letzten Zeilen ! !
Und : Du lausch[red]s[/red]t oder lausch[red]es[/red]t

"Sinnlich" alles bildschön !
nur die Syntax - ??? -

spontane Variation z.B. so :

Spätlese

Deine Blicke keltern schon das späte Licht
und lauschest du dem Steine von Rosetta
verstehst du nicht - doch was er spricht
ist Offenbarung Dir - ist schlicht
wie Meeresrauschen - Glockenklang -
unübersetzbar - bis
dein Fährmann mit dem Nachen
in die Wasser sticht

- ??? -

cellllo
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo cello
interessant

muß ich nachdenken

ralf

dabei hatte ich mir mühe mit den hebungen der zeilen gegeben

11
11
10
10
13
13
nach zeilen, die ordnung zerfiele dann

hm, danke
 
C

cellllo

Gast
Hallo Ralf
meine Variation kam ganz spontan aus dem Bauch
nur mir selber zur Freude als Möglichkeit....

Natürlich geht es um DEINE ureigenen Ziele und Nuancen,
die nur DU am allerbesten kennst...........

Nur bitte noch das vergessene s bei "Du lausch[red]s[/red]t..."

cellllo
 

Ralf Langer

Mitglied
Spätlese

Deine Blicke keltern schon das späte Licht.
Du lauschst nur noch dem Steine von Rosetta,
nicht dass du ihn verstehst, das was er spricht
ist aber offenbar – für dich, ist schlicht
wie Meeresrauschen – Glockenklang – nicht übersetzbar,
bis dein Fährmann mit dem Nachen in die Wasser sticht.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo celllo ,
deine bauchvorschläge klingen gut.

ich denke aber as ich "offenbarung" as wort eher nicht mehme.

ich denke in "offenbar" ist das offensichtliche als schlichtes wort und die offenbarung im religiösen sinne scon angelegt

ralf
 
O

orlando

Gast
Lieber Ralf,
hin oder her, mir klingt dein (inhaltlich vortreffliches) Gedicht aufgrund der vielen Füllwörter zu gezwungen. Warum nicht etwas abspecken?

Eine Möglichkeit wäre:

Spätlese

Deine Blicke keltern spätes Licht;
du lauschst dem Steine von Rosetta.
Nicht dass du ihn verstehst, doch was er spricht
ist offenbar für dich, ist schlicht wie
Meeresrauschen, Glockenklang -
nicht übertragbar. - Bis der Fährmann
mit dem Nachen in die Wogen sticht.
Natürlich wäre dies eine viel freiere Reimform ... aber ich muss bekennen, dass es deinen wunderbaren Gedichten nicht immer gut tut, wenn du sie in ein enges Korsett quälst.

Sei bitte nicht gekränkt: du bist und bleibst für mich eine lupanische Offenbarung.

Herzlichst
orlando
 
C

cellllo

Gast
Hallo RL
auch mich hat Dein Gedicht immer weiter beschäftigt
und orlandos Variation ermutigt mich nun
meine letzte Variation doch noch kund zu tun,
die so nah wie irgend möglich am Original bleiben wollte :

Spätlese

Deine Blicke keltern schon das späte Licht.
Du lauschst nur noch dem Steine von Rosetta
- verstehst ihn nicht, doch alles was er spricht
ist offenbar nun dir – für dich, ist schlicht
wie Meeresrauschen – Glockenklang – nicht übersetzbar,
bis dein Fährmann mit dem Nachen in die Wasser sticht.

Immer schöner und schöner erscheint mir inzwischen die wunderbare Doppeldeutigkeit des Wortes "übersetzbar" :
von einer Sprache in eine andere (Stein von Rosetta)
von einer Welt in die andere ( Dasein - Poesie )
vom Dasein ins Dortsein ( Fährmann > Totenwelt )
Die Idee, dass es nach dem "Übersetzen" über den Totenfluss
keine Umsetzung/Übersetzung des Meeresrauschen und des Glockenklang in Gedichte mehr braucht, weil dann Dortsein und Poesie endlich ungetrennte Einheit sind.................

cellllo
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Orlando,

ja, ja ... Form und Inhalt.
Wie du weißt arbeite ich(mehr oder weniger ausschließlich)

an festen Strukturen.
Ich habe das Ziel, rhythmisch und metrisch gebundene Gedichte zu machen.

Aber, ich sehe hier in deinem Vorschlag - mit den gezielten Kürzungen - einen gelungeneren Text.

... und gerate also ins Grübeln.

Vielleicht finde ich ja noch einen Weg das Metrum zu retten und auf Füllsel zu verzichten.

Also: auch wenns weh tut, erst einmal herzlichen dank

Ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Celllo,

dir vor allem Dank für die in meinem Sinne gefundene Auflösung der metaphorischen Ebenen meines Gedichtes.
Ich bin immer dankbar für solche Ausdeutungen ; kann ich doch erst durch diese Meldungen erfahren, ob mein Text aucxh inhaltlich angekommen ist.

Ansonsten gilkt, was ich auch Orlando schrieb:

Ich werde die Form noch einmal überdenken, und gegebenenfalls
die nötigen Änderungen vornehmen.

Auch dir nocheinmal herzlichen Dank

Ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Orlando,

ich habs nun mehrfach gelesen und entschliesse mich
deinem Vorschlag zu folgen und die metrische Struktur
aufzubrechen:

Spätlese

Deine Blicke keltern spätes Licht;
du lauschst dem Steine von Rosetta:
Nicht dass du ihn verstehst, doch was er spricht
ist offenbar für dich, ist schlicht,
ist Meeresrauschen, Glockenklang -
nicht übersetzbar. - Bis der Fährmann
mit dem Nachen in die Wogen sticht.

Das übersetzen werde ich lassen,
das "wie" habe ich gestrichen und durch ein einfaches "ist"
ersetzt.

lg
Ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Spätlese

Spätlese

Deine Blicke keltern spätes Licht;
du lauschst dem Steine von Rosetta:
Nicht dass du ihn verstehst, doch was er spricht
ist offenbar für dich, ist schlicht,
ist Meeresrauschen, Glockenklang -
nicht übersetzbar. - Bis der Fährmann
mit dem Nachen in die Wogen sticht.
 

Ralf Langer

Mitglied
Spätlese

Deine Blicke keltern spätes Licht;
du lauschst dem Steine von Rosetta:
Nicht dass du ihn verstehst, doch was er spricht
ist offenbar für dich, ist schlicht,
ist Meeresrauschen, Glockenklang -
nicht übersetzbar. - Bis der Fährmann
mit dem Nachen in die Wogen sticht.
 
O

orlando

Gast
Lieber Ralf,
das "übersetzbar" wollte ich heute Morgen schon wieder "zurückfordern", dich aber nicht nochmals belangen. Es ist in der Tat feinsinniger als "übertragbar" weil es besser zum Styx und seinem Fährmann passt, "übertragbar" lediglich zur Sprachkunst.
Das dreifache "ist" bringt zusätzliche Wortgewalt.

Ein sehr, sehr schönes Gedicht. - Ich bin stolz darauf, ein klein wenig beizutragen.

Herzlichst
orlando
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,

ich schicke dir einen dank.

wie ich schon erwähnte, bin ich ganz tief in form und metrum verstrickt. es ist das große feld, dem ich mich sozusagen "verschrieben" habe.

aber nicht alles ist dort "richtig" aufgehoben.

hier war dein anstoß de richtige

ralf
 



 
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