Spätsommer

Spätsommer

Die Stunden dunkeln, schon
schaust du den Herbst:
das große Zögern
vor der weißen Stille
- ahnst du – weht bald
um Baum und Blatt.

Noch stehen die Felder breit,
der Acker trägt sich satt.
Doch etwas in dir spricht,
auch wenn es in der Luft
noch keine Heimat hat,

empfindest du den Herbst:
das Dunkeln um die Stunden

aber, - hat dich längst gefunden.

Hallo Ralf Langer,

bis auf die letzte Zeile (ohne dir sagen zu können warum)...

[blue]aber, - hat dich längst gefunden.[/blue]

...ist das für mich ein wunderbares Gedicht. Es strahlt eine angenehme Ruhe aus.

Prima gemacht!

Gruß, A.D.

Gern schließe ich mich dem anders Dimensionierten an - ein Gedicht, das wunderbar schwingt.
Nur der letzte Vers hakelt in der Tat ein wenig. Eine mögliche Alternative wäre:

es hat dich - längst gefunden.

Zum Vergrößern anklicken....

LG, orlando

Spätsommer

Die Stunden dunkeln, schon
schaust du den Herbst:
das große Zögern
vor der weißen Stille
- ahnst du – weht bald
um Baum und Blatt.

Noch stehen die Felder breit,
der Acker trägt sich satt.
Doch etwas in dir spricht,
auch wenn es in der Luft
noch keine Heimat hat,

empfindest du den Herbst:
das Dunkeln um die Stunden

es hat dich - längst gefunden.

hallo und danke,

ja so isses runder.

und danke das ihr mir sagt das das klangbild funktioniert.

denn dies war und ist mir sehr wichtig

lg
ralf

Hallo Ralf,

wunderschön!
Ein Hauch Melancholie in Zuversicht und Zeit gegossen. Das Auge genießt beim Lesen, das Ohr hört leise Klänge, die Sonne in den Worten wärmt das Gemüt...
Ich hör jetzt besser auf. Ich habe es sehr gern gelesen.
Lieben Gruß AllAN

die letzte Zeile schriebe ich anders....der Trennungsstrich wirkt auf mich etwas aufdringlich.....

längst
hat es dich gefunden

LG revilo

der vorschlag von revilo ist sehr gut und wertet dein ohnehin schon schönes gedicht nochmal auf...

Lieber Ralf,
Dein Gedicht gefällt mir. Gestolpert bin ich über dunkelnde Stunden. Können Stunden das?
Und den Bindestrich in der letzten Zeilen empfinde ich auch als überflüssig.
Herzliche Grüße
Karl

hallo oli,

ich grübele, ich grübele. hm, klanglich ist es so besser als vorher. ich muß jetzt noch über das setzen der worte nachdenken:

längst
hat es dich gefunden


oder

längst - hat es dich gefunden

oder

es hat dich - längst gefunden

oder

es hat dich längst gefunden

oder

es hat dich längst - gefunden

ich werde das für und wieder noch abwägen.

lg
ralf

hallo karl,

ich erwäge ja im moment noch eine überarbeitung der letzten zeile.
der bindestrich ist ein stilmittel das ich "gerne" verwende.

er ist eine betonungs bzw. sprechpausenhilfe.

ich tendiere gerade zu folgender form:

"es hat dich längst - gefunden"


das dunkeln um die stunden sehe ich sehr bildhaft und konkret.

die stunde als ein ort der erfüllung, der helle, des scheins,
darum herum dunkelt es, und es dunkelt mehr, so wird es um die stunde dunkler, ähnlich einem lichtkegel der von der schwärze allmählich "geschluckt" wird.

lg
ralf

Hallo Ralf Langer

ein sehr schönes Gedicht ist das, es hat mich berührt und kann es leicht nachempfinden

Der letzte Vers:

das "es" hat einen leicht bedrohlichen Anklang das durch den Gedankenstrich noch verstärkt wird.

mir persönlich gefiele ein leichtere Gefühlslage da besser, etwas das keine Furcht, sondern Sachlichkeit enthält.

zum Beispiel:

hat dich schon längst gefunden

Aber das ist natürlich Ansichtssache, denn bei meinem Gedicht "längst" das sich auf sehr ähnliche Weise mit diesem Thema auseinandersetzt, ist der Schlussvers ebenfalls sehr verschieden aufgefasst worden.

liebe Grüße
Label

hallo label,
hm, in meiner ersten version die ich hier einstellte,
war es noch ein "du".

und dein einwurf, das "du" wirke weniger bedrohlich als das "es"
trifft einen wahren punkt.

auch das will noch einmal von mir in die waagschale geworfen sein.

herzlichen dank für den hinweis

ralf