Spaziergänge mit dir

4,00 Stern(e) 4 Bewertungen

Walther

Mitglied
Spaziergänge mit dir


Den Weg hinauf zum Hausberg,
Bis die Schweißperlen den Kragen befeuchten:
Bewußtseinserweiterung durch
Kirschblüten,

Die im Laufe der Zeit zu
Süßen Früchtchen reifen und zum
Greifen nah an schweren Ästen hängen.

An früheren Tagen die Schlüssel-
Blumen, an späteren die Herbstzeit-
Losen, deine Hand immer
In meiner:

Da rieche ich, dich, unser Leben,
Rieche, wie die Farben sich ändern,
Und spüre den Wind in den Haaren.
 

Perry

Mitglied
Hallo Walther,

schöne Erinnerungsbilder, die Stimmung und Natur gut einfangen.
Konstruktiv frage ich mich, ob sich der Vierzeiler am Anfang nicht auch zu einem Dreizeiler verdichten ließe.
LG
Manfred
 

Walther

Mitglied
Hi Perry,

danke fürs reinlesen und deinen hinweis. wo soll ich deiner meinung nach kürzen?

lg w.
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Walther,
ein sehr schönes zugewandtes liebeslied, bewusstseinserweiternd, sag ich mal und die sinne öffnend.
aus meiner sicht gelungen, so wie´s ist. respekt.

lg
die dohle
 

Perry

Mitglied
Hallo Walther,

ein Vorschlag ist schwierig, weil ich deine Intention nicht vollständig kenne, aber ich mache gern einen Versuch:

Den Weg hinauf zum Hausberg,
Bis Schweiß perlte: Bewusstseinserweiterung
Durch Kirschblüten,

LG
Manfred
 

anbas

Mitglied
Hi Walther,

mir gefällt es so, wie es jetzt dort steht, ausgesprochen gut!

Liebe Grüße

Andreas
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Dieser gefühlvolle Spaziergang in herrlichen Bildern gefällt mir ausgesprochen gut. Am liebsten habe ich die Stelle am Ende:

Und spüre den Wind in den Haaren.
Die macht den Text noch einmal so lebendig, man spürt den Wind, die frische Brise beinahe selbst.

LG
BeBa


p.s. Ich persönlich sehe hier keinen Bedarf für Änderungen.
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Walther,

ein gutes Gedicht, das seine Stärke in der zweiten, dritten und vierten Srophe hat.

Der Start den Hausberg hinauf scheint mir etwas zu staksig. Vielleicht könnte man den Titel einfach der ersten Zeile entnehmen und deinen bisherigen Titel streichen.
(Hm, so mal eine Überlegung)

Aber dann folge ich dir auf Schritt und Tritt.
Schöne Zeilensprünge in der dritten Strophe

„An früheren Tagen die Schlüssel-
Blumen, an späteren die Herbstzeit-
Losen, deine Hand immer
In meiner:“

Ein Bild von überzeugender Strahlkraft. Auch der gesetzte Doppelpunkt zur vierten Strophe, zur Quintessenz
entführt mich.

Und doch: die letzte Zeile ließe ich weg. Ich finde den Satz davor so intensiv, daß ich den Wind in den Haaren nicht bräuchte.

Ein schön gemachtes Stück Lyrik, ja über das „einfachste“ der Welt, die Liebe, das Altern und das Zaubern durch Erinnerungen.

Lg
Ralf
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Sorry, lieber Ralf,

Und doch: die letzte Zeile ließe ich weg. Ich finde den Satz davor so intensiv, daß ich den Wind in den Haaren nicht bräuchte.
aber dieser letzte Satz macht den Text doch gerade erst so lebendig, bringt den Leser noch einmal ganz nah heran. Die beiden Zeilen vorher sind bildhaft, am Ende kommt ganz konkret dieser Wind, dieses konkrete Gefühl. Ich finde nicht, dass man diese Zeile streichen sollte. Ein Text darf durchaus noch ein wenig Bodenhaftung haben, besonders ein Text diesen Inhalts. ;) So zumindest empfinde ich diese letzte Zeile.

LG
BeBa
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo beba,
vielleicht liegts daran das ich kaum noch Haare habe?
:)

Aber,und so ist es auch gut, verschiedene Leser, verschiedene Welten...

lg
Ralf
 

Walther

Mitglied
hi Dohle, hi anbas, hi Cellist, hi perry, hi Ralf,

danke für eure einträge. ich bin ein wenig hin- und hergerissen, weshalb ich mich mit einer schnellen antwort schwertat. danke für die große geduld.

zum vorschlag in strophe 1 (@perry):

es ging mir um eine korrekte beschreibung des vorgangs, der zu diesem gedicht geführt hat. der feuchte kragen ist neben den kirschblüten das entscheidende bild. ich möchte daher diese strophe so belassen dürfen.

zum vorschlag in strophe 4 (@ Ralf Langer):

auch hier ist das sinnliche erlebnis das einprägende ereignis. ich bin fest davon überzeugt, daß wir menschen uns besser erinnern können, wenn erlebnisse mit taktilem erleben verbunden sind. dem soll der letzte vers rechnung tragen.

ich danke sehr für die sehr ausführlichen und feinsinnigen kommentare!

lg w.
 

revilo

Mitglied
ein gefühlvolles Gedicht....die letzte Zeile ließe ich weg.....oder schriebe etwas anderes als " Wind in den Haaren ".......

PS.: Hast Du noch welche?....Wenn Du Glatzkopp bist, lass es drin...:D.....
 

Walther

Mitglied
bin keiner,

lb. revilo,

danke für eintrag und freundliche wertung. der letzte vers ist mir wichtig. ich habe oben auch erklärt weshalb.

vielleicht wird der hinweis in eine weitere bearbeitung eingehen. ich arbeite gerade an drei manuskripten für lyrikbände. in eines davon kommt das gedicht hinein.

lg w.
 
O

orlando

Gast
Hallo Walther,
ich finde es gut, wie du hier die verschiedenen Sinne des Menschen ansprichst und lockst. Und zwar so, dass sie deutlich wahrgenommen werden können.
Weniger gelungen finde ich die Aufteilung in Strophen. Hier wären Textgruppen sinnvoller und schöner.
Es handelt sich nun einmal nicht um ein gereimtes Gedicht. ;)
Und dann die Bewusstseinserweiterung ... reicht denn nicht einfach "Bewusstsein"? Oder werden?
(M)ein Vorschlag:

Spaziergänge mit dir


Den Weg hinauf zum Hausberg,
bis [strike]die[/strike] Schweißperlen den Kragen befeuchten:
Bewußtsein[strike]serweiterung[/strike] durch Kirschblüten,
die im Laufe der Zeit zu
süßen Früchtchen reifen und zum
Greifen nah an schweren Ästen hängen.

An früheren Tagen die Schlüssel-
Blumen, an späteren die Herbstzeitlosen,
deine Hand immer in meiner:

Da rieche ich, dich, unser Leben,
Rieche, wie die Farben sich ändern,
Und spüre den Wind in den Haaren.
Dir einen lieben Gruß
orlando
 



 
Oben Unten