Spaziergang im Winter

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Alex Knov

Mitglied
Ich laufe durch einen Wald
Lasse all den Beton und die verschmutzte Luft zurück
Das Grün der Blätter tut gut
Und ich genieße es, wie der Wind sie zärtlich streichelt
Und die wärmenden Sonnenstrahlen durch sie hindurch fallen
Doch ich stolpere
Stolpere über Steine und Wurzeln
Falle hin, stehe wieder auf
Nur um wieder zu fallen
Stolpere in den Winter
Wo die Bäume kahl und nackt sind
Und es kalt ist
Der Himmel ist grau, der Wind tut weh
Ich bin allein.
Ein Reh taucht auf und leckt meine Wunden
Ich habe schon mal eins gesehen, doch dieses ist anders
Es zeigt mir, wer ich bin
Es hilft mir, mir aufzuhelfen
Mit ihr macht der Spaziergang im Winter Spaß.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Also hier hilft wirklich nur radikales Zurückschneiden, sprich Verdichtung! Das ist momentan eher langweilige, unfertige und zuweilen kitschige Prosa. Du versuchst hier etwas zu erzählen. Aber Lyrik kitzelt den Leser, die eigentliche Erzählung läuft in der Phantasie des Lesers ab.

Ich hatte bis fast ans Ende des Textes gelesen und gedacht, dass sich daraus vielleicht etwas machen lässt. Aber dann endet der Text so:


Ein Reh taucht auf und leckt meine Wunden
Ich habe schon mal eins gesehen, doch dieses ist anders
Es zeigt mir, wer ich bin
Es hilft mir, mir aufzuhelfen
Mit ihr macht der Spaziergang im Winter Spaß.
Puuh, Oberkitsch. Da schaut man sich schon um, ob nicht irgendwo eine versteckte Kamera lauert.
Und wen meinst du mit "ihr" in der letzten Zeile?

Ich habe deine Homepage besucht und gehe nun mal davon aus, dass dieser Text ein Ausrutscher ist, an dem du arbeiten wirst.
 

revilo

Mitglied
Hallo Alex..so sehr ich deine Texte und deine HP auch schätze:

ich pflichte Cellist voll und ganz bei....

Lg revilo
 

Alex Knov

Mitglied
Ich stimme euch zu, es ist ziemlich scheisse. Aber es war ein sonniger Sonntag und ich hatte einmal keine Lust anders zu sein. Ich wollte einmal dumm sein wie alle anderen und Klischees bedienen und nichts Komisches, Depressives Komisches schreiben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
dumm sein

wie alle anderen?

wen meinst Du damit?
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Alex,

ich möchte hier nur ein paar Gedanken zur Logik hierlassen.

In aller erster Linie erkenne ich hier Widersprüche die aufgelöst werden sollten:

Titel: Spaziergang im Winter

Ich laufe durch einen Wald

Das Grün der Blätter tut gut

Wo die Bäume kahl und nackt sind
...

Du siehst was ich meine?

Unabhängig von meinem Empfinden zu diesem Gedicht passt das hier nicht zusammen.

Lg
Ralf
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Nun, es könnte ein Gestolpere durch die Zeiten sein, sei es imaginativ, gewissermaßen erträumt, sei es über einen längeren Zeitraum hinweg, in Entwicklungsphasen des Waldgängers.

Das Reh am Ende: wenn es eine "sie" ist, dann könnte es gleich eine Hindin sein. Da dieser Ausdruck für weibliche Rehe seltener ist (wenn Du ihn hier verwendest), wird auch die Bambikitschbombe dadurch fast schon vermieden.
 



 
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