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Feivel Veys

Mitglied

Eine Welle im Meer.
Tief. Unbewegt. Bewegend.
Gischt, die den Strand zerteilt.
Sandkörner im Wasser, Möwen in der Luft.
Sandburgen, Dünen, Schilf vom Wasser überschwemmt.
Eine Naturgewalt, gelenkt durch kahle Deiche,
doch unbeherrscht.

Eine Frau im Wasser.
Unbekleidet. Unbesorgt.
Sicher in den Armen eines Vogels auf Abwegen.
Die Augen blau und grün und grün und braun
wandern über blutige Federn im Wasser,
blau und blauer an der Spitze.
Ein loser Kiel streift ihre Finger.
Sinnlose Schnitte in seiner Haut.

Ein Mann im Wasser.
Unbekleidet. Unbesorgt.
Sicher in den Armen einer Schlange am Wegesrand.
Die Augen blind und blinder und voll von Trauer
wandern über blutleere Schuppen im Wasser,
selbst und sicher auf weicher Haut.
Ein fester Hauch streift seine Wange.
Mitfühlende Blicke aus ihren Augen.

Mann und Frau in einer Einheit.
Fels in der Brandung, Wasser in der Bucht.
Zwei Seelen in einem Körper.
Einheit.
Freiheit.
Ein leben in geschuppten Federn.

Gischt, die den Strand zerteilt.
Sandkörner im Wasser, Möwen in der Luft.
Sandburgen, Dünen, Schilf vom Wasser überschwemmt.
Eine Naturgewalt, gelenkt durch kahle Deiche,
doch unbeherrscht.
Tief. Unbewegt. Bewegend.
Eine Welle im Meer.
 

Feivel Veys

Mitglied
Hi Leute, die sich versehentlich hierher verirrt haben,

Ich möchte keineswegs freien Interpretationen vorweg greifen. Ganz im Gegenteil. Ich vertrete die Ansicht, das ein Schreiberling vollkommen hinter seinem Text zurücktreten und dieser ohne zusätzliche Informationen aus sich selbst heraus verständlich sein muss. Ich bin mir jedoch bewusst, dass gerade meine Texte oftmals nur schwer zugänglich sind, da ich noch immer viel zu stark auf Chiffren setzte (Sechster Gesang, dritte Strophe... o_O; TeeHee).

Für diejenigen, die mehr in diesem Gedicht sehen möchten oder nicht verstehen, was ich mir beim Schreiben vielleicht dabei gedacht haben könnte, habe ich zwei weitere Gedichte mit dem Namen "Schräge Vögel" (Gereimtes) und "Schuppen" (Ungereimtes; sofern nicht verschoben) verfasst. Alle drei Gedichte stehen für sich alleine, können aber dabei Helfen, gegenseitig etwas besser verstanden zu werden.

Ich hoffe, ich irritiere euch nicht allzu sehr.

Oder zu wenig.

Blaugefiederte Grüße,
Feivel
 
G

Gelöschtes Mitglied 21812

Gast
Ich sehe Potential, das entwickelt und verfeinert werden kann.
Gerne gelesen!

LG
Arthur
 

Tula

Mitglied
Hallo Feivel
Erwas ungewöhnlich und vielleicht etwas zu lang. Nichtsdestotrotz ein inspirierendes Spiel mit den Bildern. Da mag sich jeder Leser im Stillen etwas hinzudichten.

LG
Tula
 

sufnus

Mitglied
Hi Felvel,
ich bin genau bei Tula. :) Dein Text ist sehr anregend und enthält schöne Bilder. Auch die Verklammerungen durch wiederkehrende Wendungen finde ich sehr gelungen. Es ist vielleicht tatsächlich ein kleines bisschen zu lang. Ein irgendwie auf den ersten Blick vielleicht buchhalterisch wirkender Einwand, aber ich glaube, die Länge eines Textes und dessen inneren Spannungsbogen in Übereinstimmung zu bringen, ist eines der Elemente, die man etwas ungenau "Poesie" nennt. :)
LG!
S.
 

Feivel Veys

Mitglied
Hey Arthur, Tula & Sufnus,

Danke für die Rückmeldungen und Bewertungen. Ich war am Anfang etwas nervös, als ich das Gedicht hochgeladen habe, da ich noch eine unkontrollierte Tendenz zu Chiffren habe. Wenn es euch aber wirklich gefällt, dann baue ich den Stil später vielleicht noch aus. :D

Was die Länge angeht, sehe ich, was ihr meint. Ich denke, das Problem liegt darin, dass ich das Gedicht ursprünglich als lyrische Prosa und nicht als prosaische Lyrik verfasst habe. An den Spannungsbogen habe ich beim Umformen nicht mehr gedacht. Anfängerfehler.

Flügelgrüße
Feivel
 



 
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