C F Jacobsen
Mitglied
Zwei Krawatten. Was soll ich mit denen anfangen? Sie haben scheußliche Farben, die mich an Kopfschmerzen und Depressionen erinnern und die schlimmsten 90er Jahre Muster, die man sich ausmalen kann. Eine ist aus Polyester. Ich hasse Polyester, ich trage kein Polyester. Polyester verursacht mir Hitzestau und Beklemmungen.
Ich trage nicht mal Krawatten.
Sie liegen halb sorgfältig zweimal zusammengelegt auf meinem Tisch. Ich hatte die Krawatten schon fast so weit, dass sie mit den anderen abgetragenen Kleidungsstücken in die Altkleidersammlung gegangen wären, aber irgendetwas hat sie doch wieder zurückgehalten. Vermutlich war ich das. Ich hätte sie gar nicht erst annehmen sollen, aber wie hätte ich das übers Herz bringen können? Ständig versuche ich, mich darin zu üben, nein zu sagen, aber hier musste ich mich zusammenreißen, nicht noch viel mehr zu nehmen. Vielleicht um das Gefühl der Hilflosigkeit zu ersticken, oder um wieder atmen zu können nach all der Sprachlosigkeit. Es waren so viele.
Die, die aussieht wie Kopfschmerzen nach einem zu langen Abend mit zu viel Rotwein, ist aus Viskose. Ich liebe Viskose, ich trage gerne Viskose. Viskose kühlt mich und fühlt sich fließend an.
Aber ich trage keine Krawatten.
Wenn ich mir vorstelle, wo ich sie wohl aufbewahren soll und wie lange, werde ich hoffnungslos und möchte sie wieder loswerden. Ich möchte wieder krawattenlos sein, mir keine Gedanken darüber machen müssen, warum ich sie überhaupt habe, was ich mit ihnen machen soll und ob ich mit ihnen leben kann oder nicht.
Sie werden bleiben. In einer Kiste vermutlich, einem Karton, einer Schublade. Vielleicht werde ich sie immer wieder in die Hände nehmen und einen neuen Platz für sie suchen, werde mich an dem Polyester stören und sachte über die Viskose streichen. Irgendwann gehören sie dann dazu, vielleicht. Oder vielleicht auch nicht. Manche Dinge bleiben bei uns und passen niemals richtig. Sie sind immer zu groß, zu eckig, zu schwer, zu fremd. Wir lernen, um sie herum zu gehen, uns nicht mehr ganz so oft an ihnen zu stoßen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal an Krawatten stoßen würde.
Du hast dich entschieden zu gehen. Die Urne war schön.
Ich trage nicht mal Krawatten.
Sie liegen halb sorgfältig zweimal zusammengelegt auf meinem Tisch. Ich hatte die Krawatten schon fast so weit, dass sie mit den anderen abgetragenen Kleidungsstücken in die Altkleidersammlung gegangen wären, aber irgendetwas hat sie doch wieder zurückgehalten. Vermutlich war ich das. Ich hätte sie gar nicht erst annehmen sollen, aber wie hätte ich das übers Herz bringen können? Ständig versuche ich, mich darin zu üben, nein zu sagen, aber hier musste ich mich zusammenreißen, nicht noch viel mehr zu nehmen. Vielleicht um das Gefühl der Hilflosigkeit zu ersticken, oder um wieder atmen zu können nach all der Sprachlosigkeit. Es waren so viele.
Die, die aussieht wie Kopfschmerzen nach einem zu langen Abend mit zu viel Rotwein, ist aus Viskose. Ich liebe Viskose, ich trage gerne Viskose. Viskose kühlt mich und fühlt sich fließend an.
Aber ich trage keine Krawatten.
Wenn ich mir vorstelle, wo ich sie wohl aufbewahren soll und wie lange, werde ich hoffnungslos und möchte sie wieder loswerden. Ich möchte wieder krawattenlos sein, mir keine Gedanken darüber machen müssen, warum ich sie überhaupt habe, was ich mit ihnen machen soll und ob ich mit ihnen leben kann oder nicht.
Sie werden bleiben. In einer Kiste vermutlich, einem Karton, einer Schublade. Vielleicht werde ich sie immer wieder in die Hände nehmen und einen neuen Platz für sie suchen, werde mich an dem Polyester stören und sachte über die Viskose streichen. Irgendwann gehören sie dann dazu, vielleicht. Oder vielleicht auch nicht. Manche Dinge bleiben bei uns und passen niemals richtig. Sie sind immer zu groß, zu eckig, zu schwer, zu fremd. Wir lernen, um sie herum zu gehen, uns nicht mehr ganz so oft an ihnen zu stoßen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal an Krawatten stoßen würde.
Du hast dich entschieden zu gehen. Die Urne war schön.