Spiegel deiner Seele

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S

Stoffel

Gast
Spiegel deiner Seele

Ich bin verliebt in sie und ich weiß, sie auch ein wenig in mich. Jeden Tag sehen wir uns und mein Herz hüpft vor Freude. Ok, sie ist oft launisch. Mal gut drauf, lustig und vergnügt und ein anderes Mal sieht sie mich grimmig an.

Wenn wir uns sehen, versuche ich mein Bestes zu geben, aber ihr scheint es egal. Sie will nur DAS sehen, was SIE sehen will. Wie gerne würde ich ihr sagen, dass sie das Vollkommendste ist, was ich je gesehen habe. Wie schön ich ihre Gedichte finde, die sie schreibt und laut vorträgt. Ich lausche heimlich. NEIN! Ich bin kein Spanner.

Einmal hat sie mir, vor lauter Überdruss die Zunge heraus gestreckt. Freches Luder!
Wir wohnen noch nicht lange in diesem Haus zusammen. Genau genommen erst seit der Trennung von ihrem Mann. Diesem stupiden, drögen Computerheini. Das sind nicht meine Worte! SIE hatte es mal erwähnt.
Manchmal hat sie Besuch. Dieser begegnet mir dann auch. Ich mag Karla nicht, die kleine zickige. Sie trägt ausser unmöglichen Blusen auch harte Gesichtszüge, die mir Angst machen. Meist sieht sie mich grimmig an und ich bin froh, wenn sich unsere Wege schnell wieder trennen. Ich mag so garstige Frauen nicht, die die Zähne vor mir fletschen. Doch bin ich ein Menschenfreund, stets von Grund auf positiv eingestellt und weiß, Menschen können sich ändern.
Natalie, ihre beste Freundin, gefällt mir allerdings besonders gut. Sie ist ein dreistes Ding. Ist immer fröhlich, gut gelaunt und sieht mich immer freundlich an. Vielleicht ein wenig zu keck? Und dann hebt sie immer die linke Augenbraue und ihr roter Mund ist einladend. Sie war die zweite Frau in meinem Leben die mich küsste.
Das erste Mal war SIE es. Sie war so gut drauf, an diesem verregneten Novembertag. Denn eine ihrer Kindergeschichten wurde abgedruckt. Sie stellte sich am Morgen vor mich auf, sah mich lachend an und sagte:" Du bist toll!". Das ging runter wie Öl. Am liebsten hätte ich diesen Kussmund nie von mir abgewischt.
Ach, ich liebe die Frauen.
Aber da fällt mir gerade der Klaus ein. Ein Bekannter, der meistens verkrampft ist und ein sehr schwieriger Mensch zu sein scheint. Und er ist auf alles und jeden eifersüchtig. Einer der selbst in MIR noch einen Rivalen sieht. Ein Künstler, so wie sie eine Künstlerin ist. Ich kann ihn auf den Tod nicht leiden. Er hat auch so einen seltsamen Blick, irgendwie irre, möchte ich meinen.

Und dann kommen wir zurück zu Martin. Ihrem Exmann. Ich frage mich, was dieser Typ hier zu suchen hat? Er ignoriert mich immer. Nicht, dass ich damit ein Problem hätte. Ich bin ja froh drum. Aber ich sehe ihn. Und ich habe ihn ganz genau beobachtet. Er scheint zynisch, arrogant und überheblich. Dieser Arsch!
Und dieser Arsch Martin macht sie manchmal wütend. Ich mag es nicht, wenn sie wütend ist, dann bekommt sie so Züge um die Mundwinkel, die sie hässlich machen. Die nicht zu ihr passen, denn sie ist schön. Dann ist Vorsicht geboten, denn man weiß genau, sie würde dem erst besten, der ihr begegnet, am liebsten eine rein haun. Und genau DAS geschah dann auch. Genau an ihrem Geburtstag.
Sie sah mich an, mit funkelnden Augen, griff nach ihrem Brillenetui und schlug heulend auf mich ein. AUA!
Am folgenden Tag kam der Hausmeister, der die Verstopfung im Waschbeckenabfluss beheben sollte. Er ist ein wohlproportionierter Typ mit schwitzender Halbglatze und blauem Overall. Also, nichts gegen Glatzen, aber er ließ seine Haare lang wachsen und das war "Wäh".
Da sagte der doch glatt zu ihr:" Wenn ich SIE wäre, würde ich den raus haun!" Und er meinte MICH! Verdammt.
Sie aber lächelte nur und strich mir sanft über meine wunde Stelle.

"Scherben bringen Glück!"

Ach, wie gerne hätte ich ihre Beine einmal gesehen. Sie müssen wunderschön sein, so schön wie ihre Seele. Wie gerne würde ich ihr sagen, dass ich sie liebe. Und ein Spiegel ihrer selbst bin.

Ok, ich bin käuflich, lebe ein gutes Leben in passendem Rahmen und bis ich blind bin dauert es noch. Wer meint, ich könne nicht sprechen irrt!

Schaut nur in mich hinein und ich erzähle euch....wer ihr wirklich seid.
 
S

Sandra

Gast
Ganz kurz ein paar Schreibfehler, die mir aufgefallen sind.

Wie gerne würde ich ihr sagen, dass sie das
[blue]V[/blue]ollkommen[strike]d[/strike]ste Vollkommenste

Und dann kommen wir zurück zu Martin. Ihre[blue]m[/blue] Exmann.

Nicht,(Leerzeile)das[blue]s[/blue] ich damit ein Problem hätte

Eine wunderbare Geschichte, die mir Lesegenuss verschafft und mich begeistert hat. Ein sehr schönes Thema, gut aufbereitet. Ich meine, noch ein paar Rechtschreibfehler gesehen zu haben, die ich jedoch im Lesewahn nicht so schnell aufschreiben konnte. Lass vielleicht noch mal dein Rechtschreibprogramm drüber laufen.

Sehr gern gelesen.

LG
Sandra
 
S

Stoffel

Gast
Danke Sandra,
habe es verbessert.

Freut mich. Mir hat es auch große Freude gemacht, sie zu schreiben. Vielleicht auch darum, weil da einiges authentisch ist.
Nein! ICH bin nicht das Vollkommendste *lach*
aber sonst..

lG
Gute Nacht
Sanne
 



 
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