Spiegel der Seele

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Kitty-Blue

Mitglied
Spiegel der Seele

Ich sehe mich an und ich fühle mich schlecht,
ich spür, dieses Leben ist niemals gerecht.
Ich wäre gern anders, das wünschte ich sehr,
mich selbst zu ertragen, das fällt mir so schwer.

Ich weiß, es ist wirklich an mir nichts perfekt,
ich hab tausend Fehler schon an mir entdeckt.
Der Blick in den Spiegel sagt mir ganz genau,
ich bin für mich selbst keine richtige Frau.

Wie soll ich mich mögen, so wie ich mich seh,
mein eigener Anblick tut mir richtig weh.
Die innere Schönheit find ich einfach nicht,
ich seh doch im Spiegel mein wahres Gesicht.

Auch Fitness, Diäten und Farbe im Haar,
nichts konnte je ändern was ich in mir sah.
Nur ständig verleugnete Körperlichkeit,
ich war für mein eigenes Selbst nicht bereit.

Wenn ich erst mal schön bin, dann geht es mir gut,
das sag ich mir ständig, und das macht mir Mut.
Das Wichtigste ist stets, ich bin richtig schlank,
vollkommen egal auch, werd ich dabei krank.

Ich trag eine Maske aus Make-up am Tag,
und hoffe dabei, dass mich irgendwer mag.
Ein strahlendes Lächeln hab ich für die Welt,
nur niemandem zeigen, was mir nicht gefällt.

Schon so viele Jahre führ ich diesen Krieg,
und dabei errang ich noch nie einen Sieg.
Ein Leben lang stets auf der Suche nach mir,
und niemals bemerkt, was ich dabei verlier.

Doch nun fühle ich, dass ich längst nicht mehr kann,
ich werde beenden, was ich mal begann.
Ich werde mich nehmen, so wie ich halt bin,
denn alles andere ergibt keinen Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Kitty-Blue,
so viel kenne ich ja nicht von dir, aber das Gedicht zeigt, dass es sich lohnt, dich kennen zu lernen. Sich selbst zu sehen und auch noch die Kraft, seine Unvollkommenheiten darzustellen, das ist eine große Leistung. Andere sind nicht mehr vollkommen als du, aber sie schauen lieber nicht hin und finden sich toll.
Am Ende steht eine kraftvolle Wendung: Sich annehmen, wie man ist. Sich nicht schöner machen, aber auch das Schöne nicht übersehen.

Liebe Grüße,
Wilhelm Riedel.
 

Kitty-Blue

Mitglied
Spiegel der Seele

Ich sehe mich an und ich fühle mich schlecht,
ich spür, dieses Leben ist niemals gerecht.
Ich wäre gern anders, das wünschte ich sehr,
mich selbst zu ertragen, das fällt mir so schwer.

Ich weiß, es ist wirklich an mir nichts perfekt,
ich hab tausend Fehler schon an mir entdeckt.
Der Blick in den Spiegel sagt mir ganz genau,
ich bin für mich selbst keine richtige Frau.

Wie soll ich mich mögen, so wie ich mich seh,
mein eigener Anblick tut mir richtig weh.
Die innere Schönheit find ich einfach nicht,
ich seh doch im Spiegel mein wahres Gesicht.

Auch Fitness, Diäten und Farbe im Haar,
nichts konnte je ändern was ich in mir sah.
Nur ständig verleugnete Körperlichkeit,
ich war für mein eigenes Selbst nicht bereit.

Wenn ich erst mal schön bin, dann geht es mir gut,
das sag ich mir ständig, und das macht mir Mut.
Das Wichtigste ist stets, ich bin richtig schlank,
vollkommen egal auch, werd ich dabei krank.

Ich trag eine Maske aus Make-up am Tag,
und hoffe dabei, dass mich irgendwer mag.
Ein strahlendes Lächeln hab ich für die Welt,
nur niemandem zeigen, was mir nicht gefällt.

Schon so viele Jahre führ ich diesen Krieg,
und dabei errang ich noch nie einen Sieg.
Ein Leben lang stets auf der Suche nach mir,
und niemals bemerkt, was ich dabei verlier.

Doch nun fühle ich, dass ich längst nicht mehr kann,
ich werde beenden, was ich mal begann.
Ich werde mich nehmen, so wie ich halt bin,
denn alles andere ergibt keinen Sinn.
 



 
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