SPIEL AUF, GEVATTER!

Manfred Ach

Mitglied
SPIEL AUF, GEVATTER!
Ein Reigen


Gib den Berbern den
letzten großen Durst und lass
sie aufwachen in
einer Weihwasserlache
in deinem himmlischen Klo!

Gib ihnen die Milch
der himmlischen Königin
für den trocknen Mund!
Sie werden es dir danken,
deine Kabinenfreier!

Verschlag den Herren
Stichwortgebern die Sprache,
lass klirren deine
Schlüsselworte und schließ auf
die Münder der Verstummten!

Den Todgeweihten
nimm die Weihe und lass sie
auferstehen in
den Köpfen der Verleugner
als heilbringende Pilze!

Den Krötenschluckern
gib eine befreiende
Entleerung, aber
lass platzen die Bäuche der
vollmundigen Gerechten!

Die Wimpel des Wahns
zerschneide, die Stimmbänder
der Staatsschreihälse
und die Einweihungsschnüre
der Sackgassenpropheten!

Knallharte Spots auf
Fleischkammern und Blutkeller:
Zeig der strahlenden
Selbsterfüllungskultur die
dunklen Soziotope!

Lass uns schmecken, was
Frieden heißt und servier uns
als letztes Gericht
ein Fricassé aus Tauben
und manipuliertem Lamm!

Verabschiede die,
die immer nur Papiere
verabschieden, die
den Bach hinunterschwimmen,
aberwitzige Schiffchen!

Das Glasperlenspiel
hau ihnen um die Ohren,
den Fortschrittsmythos
lass stolpern über seine
futuristischen Füße!

Dem Light-Age einen
Blackout: In den Gehirnen
der Mind-Designer
lass deine Botenstoffe
andocken, Chaos-Engel!

Lass, o großer Geist,
mein Gedicht sein wie eine
abgezogene
Handgranate, die hinter
euren Augen detoniert!
 

Jongleur

Mitglied
Reigen

Hallo! Ein lieblicher Reigen? Ein garstger Tanz, Gevatter, spiel auf zum jüngsten Gericht! Es stehen starke Strophen neben Bildern, die auch abrechnen wollen, aber nicht soviel Wortgewalt, Bildstärke hergeben. - Mir war's ein langer Reigen, ein, zwei, drei Strophen weniger ... obwohl ja die Wiederholung zum Wesen des Tanzes gehört ...
Jongleur
 



 
Oben Unten