freie mitarbeiter schnüffeln
bei seelentröstern
und volksverführern
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß damit immer nur die anderen gemeint sind, nicht etwa der Seelentrost und die ästhetische Verführung unserer Verse (wenn die mal schön sind).
Lieber Karl!
Also ich gehöre zu diesen
anderen, denn ich versuche (in meinen Gedichten, und auch in anderen Künsten) zu trösten und ästhetisch zu verführen. Das ist die Musikseite der Verse. Und natürlich will ich gelesen werden und manche Leser beeindrucken.
Deshalb finde ich Werbung ganz interessant, dieses Feld, wo die Künstler sich tummeln. Es gibt ja auch kein wirkliches Gegenmittel gegen die ästhetische Distanz. Ich muß ja nicht bei Edeka kaufen gehen, bloß weil ich deren Werbung witzig finde. Und ich muß nicht die Parfüms benutzen, die mit so perfekten Filmen und stylischer Erotik beworben werden. Oder die Autos kaufen, durch die man ein Mann wird. Interessant, die gender-Archetypik.
Im politischen Bereich sehe ich allerdings nur Volltrottel, die müssen noch viel bei den Werbefutzis der Wirtschaft lernen. Oder den brutalen Wahnsinn des Personenkults z.B. in der chinesischen "Kulturrevolution".
Nä, das ist alles alter Kaffee. Kein Mao kommt damit heute noch durch, daß eine Milliarde Menschen "Rot ist der Osten" singt (interessanter Text). Die Versuche gehen alle in die Hose. Bei Gauland kann ich das Pipi im Kordbeinkleid förmlich riechen. Irgendwas macht der falsch. Aber ich zahle in die Krankenversicherung ein, gesetzlich-solidarisch mit solchen Fällen.
grusz, hansz