Hallo Salli und ein Herzliches Willkommen in der Grünen Hölle,
ein paar Gedanken zu Deinem Erstling:
Ich blicke in deine Augen
Und sehe wie die Sterne
Sich als [blue]goldener Staub [/blue]in ihnen spiegeln.
Sterne sind golden, daher ist das golden hier eine unnötige Wiederholung. Sie gibt dem Leser keine weitere Erkenntnis. Der Leser begreift, dass der Staub der Sterne sich hier golden spiegeln muss.
Hab mehr Mut zur Lücke. ;-)
Ich nehme deine Hand,
Gehe mit dir an diesem unbekannten Ufer,
hörst du die Wellen rauschen?
sie singen leise ein Lied,
ein endloses Lied ohne Worte
und erzählen in ihm die Geschichte
ihres Weges von Ufer zu Ufer.
Hier trennen sich sicher die Geschmäcker, mir persönlich ists etwas zu prosaisch, heisst, etwas zu sehr beschreibend.
Als allgemeinen Fehler kann man noch anführen, dass die Wellen hier personalisiert werden, aber es wird nicht erkennbar, warum.
Eine etwas lyrischer Variante wäre zB:
Ich nehme deine Hand,
Gehe mit dir an diesem unbekannten Ufer,
hörst du die Wellen rauschen?
sie singen [blue]unser [/blue]Lied,
ein endloses Lied ohne Worte
Verstehst Du, was ich meine?
Ich bitte dich,
lass mich an deiner Seite bleiben,
ein Weilchen noch,
meine Spur neben der deinen
in den Sand malen und zuseh’n,
wie die Flut sie verwischt.
Hier wird eine anrührige Bitte formuliert, aber auch hier fehlt mir das Lyrische.
Vorschlag:
[blue]Ich bitte dich,
bleib,
ein Weilchen noch,
eine Spur sein
neben der deinen
bis die Flut sie verwischt.[/blue]
Sand weg, den denkt sich der Leser eh dazu, s.o. Nach meinem Geschmack ließe ich die ersten beiden Strophen in Gänze weg. Was Du sagen willst, steht alles in der letzten Strophe. Und hier ist mit der Spur, die von der Flut verwischt wird; der für meinen Geschmack einzig taugliche Gegenstand des Textes - und kein schlechter!
Ich empfehle Dir, weniger zu schreiben, dafür mehr von dem, was einem Leser zugänglich ist, der deine Beweggründe nicht kennt.
Hoffe, Du kannst damit was anfangen. Und Frohes Schaffen noch.
Lieben Gruß,
Archi