klaatu
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Stadtgedanken II.
Im Bus (genannt „City-Shuttle“):
Ich rieche die Achtziger Jahre in den Sitzpolstern,
zweibeinige Drüsen, das Aroma von Affen
und mich selbst hundertfach verstärkt.
Ich bin mir sicher,
der Busfahrer träumt davon,
das Gaspedal einfach durchzutreten
und dem Ganzen ein Ende zu setzen.
Ich weiß, ich würde es.
Ich hatte was gespart,
um mir ein wenig Spaß zu kaufen,
doch als ich die Preise im Spaßshop sehe,
vergeht mir das Lachen.
Also treibe ich ziellos durch die Menschenwellen,
wie ein Hamster in einer Kokosnussschale.
Ein großer Hund läuft vorbei
und wir nehmen Blickkontakt auf.
Er an der Leine – ich nicht.
In seinen grauen Augen Mitleid.
Mir wachsen tausend Augen
und tausend Ohren.
Ich sehe Männer in fadenscheinigen Anzügen,
die in der Fußgängerzone Fünf-Minuten-Seminare anbieten
(„Wie man mit der Dummheit anderer zum Millionär wird“).
Ich sehe Frauen mit sprechenden Schuhen
und taubstummen Leggins.
Ich sehe einen Maskierten,
der eine Bank mit einer Waffe betritt
und sie mit einem Bausparvertrag verlässt.
Der hier hat es verstanden:
Ein kleiner Junge wirft sich vor seiner Mutter auf den Boden und kreischt theatralisch. Er wolle nach Hause, sofort. Von allen Menschen hier, scheint er mir der vernünftigste.
Straßenmusiker spielen fröhliche Musik
(Darf man eigentlich noch Zigeuner sagen?)
und ich denke an die letzten Minuten auf der Titanic.
Jetzt erste sehe ich es:
Der Boden unter mir
besteht aus den festgestampften Leibern der Gefallenen
und läuft sich erstaunlich angenehm.
Im Bus (genannt „City-Shuttle“):
Ich rieche die Achtziger Jahre in den Sitzpolstern,
zweibeinige Drüsen, das Aroma von Affen
und mich selbst hundertfach verstärkt.
Ich bin mir sicher,
der Busfahrer träumt davon,
das Gaspedal einfach durchzutreten
und dem Ganzen ein Ende zu setzen.
Ich weiß, ich würde es.
Ich hatte was gespart,
um mir ein wenig Spaß zu kaufen,
doch als ich die Preise im Spaßshop sehe,
vergeht mir das Lachen.
Also treibe ich ziellos durch die Menschenwellen,
wie ein Hamster in einer Kokosnussschale.
Ein großer Hund läuft vorbei
und wir nehmen Blickkontakt auf.
Er an der Leine – ich nicht.
In seinen grauen Augen Mitleid.
Mir wachsen tausend Augen
und tausend Ohren.
Ich sehe Männer in fadenscheinigen Anzügen,
die in der Fußgängerzone Fünf-Minuten-Seminare anbieten
(„Wie man mit der Dummheit anderer zum Millionär wird“).
Ich sehe Frauen mit sprechenden Schuhen
und taubstummen Leggins.
Ich sehe einen Maskierten,
der eine Bank mit einer Waffe betritt
und sie mit einem Bausparvertrag verlässt.
Der hier hat es verstanden:
Ein kleiner Junge wirft sich vor seiner Mutter auf den Boden und kreischt theatralisch. Er wolle nach Hause, sofort. Von allen Menschen hier, scheint er mir der vernünftigste.
Straßenmusiker spielen fröhliche Musik
(Darf man eigentlich noch Zigeuner sagen?)
und ich denke an die letzten Minuten auf der Titanic.
Jetzt erste sehe ich es:
Der Boden unter mir
besteht aus den festgestampften Leibern der Gefallenen
und läuft sich erstaunlich angenehm.