steine atmen

G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo halblicht,

herzlich Willkommen im Forum!

Ich bin jetzt schon einige Male um dein Gedicht herumgeschlichen, aber ich konnte und kann mich bisher nicht so richtig nähern. Aber Strophe 4 hat es mir angetan:

aphrodite wie du riechst
auf meiner zunge schmeckst
gebrochen und verfallen
Durch die Erwähnung der Steine in den Strophen zuvor habe ich eine antike Statue vor meinem inneren Auge, und einen Beobachter, der sich die erotischen Genüsse mit dem Idealbild der Aphrodite ausmalt. Es soll ja in der Antike tatsächlich Männer gegeben haben, welche wochenlang vor einer solchen Statue standen und sich unsterblich in dieses Bild verliebten, so Schönes schufen die Künstler damals.

Das Problem ist nur: Steine leben (atmen) nicht.

Bin ich mit meiner Deutung auf der richtigen Fährte oder hattest du anderes im Sinn?

Liebe Grüße
Frodomir
 

halblicht

Mitglied
Hallo Frodomir,

herzlichen Dank für das nette Willkommen.

Dieses hier ist nicht der beste Einstand, deshalb habe ich es eingestellt.

Es handelt sich hierbei um eine andere Art von Verführung, die einer Substanz der LyrI verfällt.
Aphrodite dient als Metapher für diesen Prozess.

Das "Steine atmen" ist zweideutig, wenn man weiß, dass es die Steine sind, die LyrI verführen und denen es letztlich verfällt, sollte ersichtlich werden, dass nicht die Steine atmen, sondern das LyrI die Steine atmet.

Ich befürchte, dass ich nun zu deutlich erklärt habe. Aber es ist ja mein erstes hier, da geht das in Ordung.

Grüße
halblicht
 

revilo

Mitglied
die vierte und fünfte strophe gefallen mir; der rest ist unverständlich.......erklärungen des autors zu einem gedicht brauche ich nicht.......sie schaden nur..........herzlich willkommen.....
 

halblicht

Mitglied
Hi revilo,

auch dir mein Dank für das Willkommen, ich mag natürliche Direktheit.

erklärungen des autors zu einem gedicht brauche ich nicht.......sie schaden nur....
sehe ich genauso, was der Grund dafür war, dieses hier als Einstand auszusuchen. Oft ist es ein Segen für den Leser, meine Bilder nicht sehen zu können.

Grüße halblicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo halblicht,

meinetwegen kannst du ruhig erklären, was du dir beim Schreiben gedacht hast. Ich finde, Erklärungen sind ein Teil des Gespräches über ein Gedicht und können es manchmal sogar noch interessanter machen.

Liebe Grüße
Frodomir
 

halblicht

Mitglied
Hallo Frodomir,

ich gebe immer gerne Erklärungen zu meinen Texten, im Normalfall jedoch nur per PN. Hier fand ich es angebracht, da es mein erster hier eingestellter Text ist.

Ich finde es immer äußerst schade, wenn ich ein Gedicht lese, bei dem gleich im zweiten Posting die Intention offengelegt wird. Das nimmt mir die Freude am assoziieren, gute Gedichte habe ich oft Tage im Hinterkopf.

Bei Texten wie diesem, mit sehr spezifischer Bildsprache zu der nur Leser Zugang haben, die Erfahrung mit dem Thema haben, wie auch bei allgemein kryptischem Schreibstil, halte ich Erklärungen im Faden für schädlich für den Text.
Im Idealfall zeigt sich mir im Verlauf des Fadens, wie der Text auf den Leser wirkt, das hat im Gegensatz dazu, den Leser zu bevormunden und ihm zu sagen wie der Text wirken soll, oder gar was er ihm sagen soll, einen großen Wert für mich.

just my two cents

Liebe Grüße auch dir
halblicht
 



 
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