Stelldichein im Mondenschein

Stelldichein im Mondenschein

Man weiss, der Mond, er reflektiert
Doch denkt er niemals nach
Das ist ihm viel zu kompliziert
Es ist ihm nicht danach

Wozu auch, er ist ein Trabant
Folgt dröge seiner Spur
Du seufzt und drückts fest meine Hand
Wie macht der Mond das nur?

Stelldichein im Mondenschein

Man weiss, der Mond, er reflektiert
Doch denkt er niemals nach
Das ist ihm viel zu kompliziert
Es ist ihm nicht danach

Wozu auch, er ist ein Trabant
Folgt dröge seiner Spur
Ganz fest hältst Du jetzt meine Hand
Wie macht der Mond das nur?

Reflektives

Die ersten beiden Zeilen haben mich umgehauen. Dieses Spiel mit Begriffen ist sehr gelungen.

Den Rest würde ich als recht gelungen bis "naja" gelungen einstufen. Aber man merkt hier mal, dass du auch contra provokatives in Schwarz auf grünem Hintergrund parken kannst.

Es grüßt der Ironbiber (der sich nicht anmaßt, Lyrik zu kritisieren – reine Bauchsache bei mir).

Also Jürgen,
dein Gedicht, das finde ich jetzt (im absolut positiven Sinne!) echt zart poetisch. Die eigenwillige Balance zwischen offenkundiger Trivialität (viel zu komliziert / dröge...) und zarter Hingabe: sehr interessant und schön!
Zum Schluss noch einen Schuss Naivität drüber ausgekippt; der Gesamtton ist jetzt schwer auszumachen - aber genau dieser Gesamtton (das Zusammenfließen unterschiedlicher und widersprüchlicher Töne) ist's, der mich in seinen Bann zieht.

Ein sehr leichter Ton, der Spielräume für Tiefe öffnet. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich dein Gedicht so ernst nehme, für mich steckt da wesentlich mehr als "ein bisschen Spielerei" drin.

lg wüstenrose

Hallo Wüstenrose,

Nein, Du darfst dir in diesem Fall durchaus eine grossen Scharfblick zuschreiben.

In diesem kleinen, scheinbar leichten Werk gebe ich dem Leser durchaus ein Stück von mir preis.

Gruss

Jürgen

Hallo Ironbiber

Es geht schlicht um die Absurdität der Magie der Liebe und natürlich um deren grossartige Schönheit.
Das Grosse ist meist absurd.

Die ersten Zeilen finde ich selbst in diesem Kontext grenzwertig albern. Geht gerade noch....

Schön jedenfalls, wenn die Zeilen ein wenig zur Imagekorrektur dienen konnten. Man bekommt ohnehin hier nur ein verzerrtes Bild von den Autoren aber das ist eben systemimmanent und dank der Anonymität auch nicht problematisch. Seltsam, dass man sich trotzdem freut, wenn man zwischen den Zeilen (oder auch mal ganz offen) auch mal positives über den eigenen Charakter liest.

LG

Jürgen

Hallo JoteS,
... wie macht der mond das nur?, jo, denkt der sich, schau nur, die zwei da ..., da mach mer was ;-)
gefällt mir, das bild.

strophe zwei, dritte zeile, für mich fliegt spätestens da die melodie aus dem orbit. wäre zu beheben, glaub ich ...

LG
Die Dohle

Hallo Dohle,

hmmm, da hab ich doch schon rumgebastelt und bin zudem der Auffassung V2Z1 und V2Z3 liefen jetzt schön synchron?!

Vorbehaltlich des Auftauchens besonders eleganter Lösungen lass ich es erstmal so.

Gruss

Jürgen

In der Spitze breit angelegt mit reichlich Tiefengrund. Schön.
Es klingelt und draußen steht ein Einhorn.
Wie macht die Klingel das nur?

Hallo Gerd,

meine Klingel teleportiert immer nur Zeugen Jehovas, Gerichtsvollzieher und ähnliches Gesocks... Deine kann Einhörner? Wow!

GLG

J.

Unverhofft zeigt sich uns ein weichbekernter JoteS!
Was kann ich da anderes sagen als "bezaubernd?"

(Jetzt nur nicht zur Gewohnheit werden lassen ... )

Hallo Orlando,

ich bin am Boden zerstört und habe das Bild einer wunderschönen Perle auf einem Hundekegel vor Augen, deren Schönheit man nicht ohne Hinweis auf den Standort loben kann.

Nö, passt scho...

Gruss

Jürgen