„Steppenbraaand!“ oder: Als der Namenlose mein silbernes Feuerzeug nahm

4,00 Stern(e) 3 Bewertungen
Hier ein Zitat, was die KI dazu meint. Vielleicht wird es dann klarer, was ich meine.

Zitat:
„Objektivität im Schreiben bedeutet, dass der Autor versucht, eine neutrale Position einzunehmen und die persönlichen Überzeugungen und Vorurteile so weit wie möglich zurückzuhalten. Dies ist besonders im Journalismus von zentraler Bedeutung, wo die Erwartung besteht, dass Berichte Fakten darlegen, ohne durch die persönliche Meinung des Autors gefärbt zu sein. Auch in der wissenschaftlichen Literatur wird Objektivität als wesentlich erachtet, um die Glaubwürdigkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen zu gewährleisten.

In der Belletristik hingegen ist die Frage der Objektivität komplexer. Während Autoren oft ihre eigenen Erfahrungen und Überzeugungen in ihre Werke einfließen lassen, ist es dennoch wichtig, dass die Charaktere und die Welt, die sie erschaffen, authentisch und autonom erscheinen. Dies bedeutet, dass Charaktere nicht einfach als Sprachrohre für die Meinung des Autors fungieren sollten, sondern als eigenständige Wesen mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Motivationen."

Zitatende

Und jetzt bin ich hier aus der Diskussion raus.
 
Okay, Themenwechsel.

Es ist ja auch witzig, wie hier eins ins andere greift und wie wir uns gegenseitig geistig befruchten.
Unter anderem hat mich nämlich das Gedicht „Nur ein Feldbrand“ vom Leselupen-Kollegen stephanus mall zu dieser Geschichte inspiriert. (Grüße für den Fall, dass dieser mitliest!)

Klaatus Gedicht „Völlig unpolitische Naturbetrachtungen“, welches kurz nach der hier entbrannten Diskussion online ging, scheint mir wiederum eine Folgeerscheinung aus ebenjener Diskussion zu sein. (Sollte ich mich hierin täuschen, trotzdem Grüße in die Richtung von klaatu und er möge es mir nachsehen.)

Was ich sagen will: Wollen wir dankbar auf die geteilten Gedanken anderer zurückgreifen, wo sie uns vorwärtsbringen, etwas in uns anrühren, beleben.
Deshalb an dieser Stelle eine ganz allgemeine Danksagung an die Leselupe als Hort der Kreativität, Vielfalt und, ja: Freiheit.

So empfindet zumindest bislang:

Euer Erdling
 
Lieber DE,
eine durchaus interessante Geschichte und sie hat mir auch gefallen. Es wird versucht die psychologische Komponente des Protagonisten etwas herauszuarbeiten. Auch wenn das an machen Stellen etwas mit dem Zeigefinger passiert, so ist es prinzipiell gelungen, aus meiner Sicht. Und so würde ich auch den bewussten Satz einordnen: "Spieler wie du würden, wenn sie es könnten, auch die ganze Welt anzünden und dann würden sie sich hinsetzen und den Guten mimen. Den Besorgten. Und sich dabei auch noch gut vorkommen." Eine politische Dimension würde ich hier erst an zweiter Stelle sehen. Der Satz gehört mit zur Psychoanalyse bezogen auf den Potagonisten. Das sich daraus auch etwas ableiten lässt und solche Leute dann prädestiniert sind auch politische Brände zu legen ist denke ich hier zweitrangig. Aber wie gesagt, eine gute geschriebene Geschichte.
Und Politik kann nicht nur, sie sollte es auch, in der Literatur eine Rolle spielen. Insofern war auch "Nur ein Feldbrand" zu verstehen. Schön, dass Dich mein Gedicht angeregt hat, auch wenn es in eine ganz andere Richtung gedacht war.
Beste Grüße StM
 
Aloha stephanus mall!

Freut mich, dass du die Anspielung auf deinen Text mitbekommen hast.
Dass meine Kurzgeschichte zustande gekommen ist, resultiert aus einer Anhäufung von Zufällen.
So hatte es mich kürzlich mal wieder in die Nähe meines Elternhauses verschlagen, u. a. zu dieser Wiese, auf der sich in Jugendtagen so manches abgespielt hat. Diese Wiese war schließlich die räumliche Vorlage für die Geschichte.
Hinzu kam die langanhaltende Hitze – und Trockenperiode des diesjährigen Sommers, die Erinnerung an einen Steppenbrand, bei dem ich einmal Augenzeuge war – und schließlich dein Gedicht.
Das alles hat sich zu dieser Geschichte verquirlt, die hier vor uns liegt.

Hätte auch nicht gedacht, dass dieser eine Satz die politische Ebene so sehr herausstreicht.
Mein Test-Leser hatte das z. B. gar nicht herausgehört, ich musste ihn erst darauf hinweisen.
Aber ja, schon war es meine Intention, diese Ebene – dezent - anzusprechen.
Sieht man wieder mal, wie unterschiedlich die einzelnen Leser einen Text für sich annehmen. Manche hier empfanden das als (zu) deutlich.

Liebe Grüße zurück und weiterhin viel Freude beim Schaffen,

Kollege Erdling
 



 
Oben Unten