Sterben Zuhause

jon

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Teammitglied
Sterben. Erlöschen. Vergehen. Im Tod sind alle gleich. Vielleicht. Im Sterben aber ist jeder anders. Der eine geht dabei ins nächste Leben, der andere geht ins Nichts und wieder andere hören einfach nur auf. Der eine hätte gern noch so viel getan, der andere hat schon lange auf das Sterben gewartet und wieder andere sind plötzlich tot. Der eine findet im Wissen, dass er sterben wird, Trost. Der andere fühlt sich durch dieses Wissen bedrängt, gedrängt zu tun, was ein Mann oder eine Frau im Leben eben tun muss – Baum, Kind, Buch verlangt der Dichter bekanntlich. Nur wirklich egal ist das Sterben niemandem. Es sei denn, er ist schon tot.

Zu Hause ist nicht unbedingt dort wo dein Haus steht, wo deine Wurzeln sind, wo du dich wohl fühlst. Es kann sich ändern und es muss nicht dort sein, wo du wohnst. Es ist nicht automatisch dort, wo du nicht weg willst oder wo es dich immer wieder hinzieht. Es ist der Ort, den du dir, wenn du es könntest, zum Sterben aussuchen würdest.
 
G

Gegge

Gast
Hallo Jon,

viele Menschen (darunter auch Teilnehmer der Schreibaufgabe)
beschreiben das Sterben als einen Teil des Lebens, genaugenommen als Ende oder Schlußakt des menschlichen Daseins.

Sehr gut an Deinem Text hat mir gefallen, daß dabei sehr deutlich wurde, daß sterben im Grunde genommen aber für jeden etwas anderes bedeutet.
(für den einen ist es Erlösung, für den anderen ein zu frühes Ende und ein Schicksalsstreich durch seine nun unvollendeten Pläne)

Gruß Gegge
 



 
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