sterntaler (ruba'iyat: aaaa, bbbb, cccc usw.)

G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]sterntaler


weit auseinander sprühn meine worte an allen vorbei
all dieser silben-gequirlte verchifferte schabernack-brei
fliegt in galopp-hip-hop fetzen verflaumt und verlallt lallebei
bis in den fernsten sinn der gestirne - wer weiß wo der sei

fünfundzwanzig gedichte schenkte ich erst meinem freund
auch der vergeßnen geliebten - heißt es nicht: liebe den feind?
nein! - vergaß ich die frau die im traum mir des morgens erscheint?
schwarz gestiefelt bienen-bewachst dein untoten-teint

katalog puppe strapst du abstrakt nimmer nackt - faktisch bloß
hochgeschürzt zu sammeln die sterntaler in deinen schoß?
liest du meine lieder? du reitest so hoch oh zu ros
mit deren ranken du rosse bekränzt - so ahnungslos

weg blätter ich das gelackte modell-modulat mit verlaub
flattern die nüstern des pferdekopfnebels im wieher-geschnaub
spielzeug pegasus hängt überkopf blind stumm und taub
menschengestalt zu tragen erachtet auch der nicht für raub

weit auseinander sprühn meine lieder an allen vorbei
all dieser silben-gequirlte verchifferte schabernack-brei
fliegt in gelapperten fetzen zerfledert verlallt lallebei
bis in den letzesten vers dieser strophe - du liest wer der sei
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Kleine Erläuterung zum "Pegasus": Am Himmel sieht man ein großes Viereck; ergänzt um einige Sterne ergibt sich das Bild eines Schaukelpferds, das den Rücken (mit den ergänzten Kopf-Sternen) unten und die Beine oben hat, also ein umgekehrtes Bild.
Pegasus ist (in der griechischen Mythologie) das geflügelte Dichter-Roß, entsprungen dem Haupt der Medusa, als Perseus sie überwand.
 



 
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