stillgelegt

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Mitglied
ein atelier in regalen
feinsäuberlich gestapelt
vergessene ideen
verworfene entwürfe
sich selbst überlassen
verblichen
die freude am schaffen
unter schichten von staub
begraben träume

tuben schweigen sich an
auch das cadmiumgelb schreit
nicht länger zu lange schon
recken pinsel dürre borsten
in einst aus- und nicht
wieder eingeatmetes
kein hauch der ahnen ließe
wieviel erfüllung hier
schon war und noch
zu finden wäre

nur die sommersonne
sucht einen weg
durch blinde fenster





.aug_2024
 

petrasmiles

Mitglied
Eine wunderbare Momentaufnahme, liebe Fee, ich liebe das, das lange Ausatmen von Ereignissen zu spüren zu bekommen! Danke!

Liebe Grüße
Petra
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Claudia,

erinnert mich an einen Besuch im Nolde-Museum in Seebühl.
Tolles Gedicht.

Liebe Grüße
Manfred
 

Arcos

Mitglied
Es ist wie eine Kamera, die jede Einzelheit in jeweils einer Großaufnahme zeigt.
Alles verlassen.
Vielleicht ein alter Künstlicher der einst hier wirkte.
Doch warum hat er aufgehört?
Weilt er nicht mehr unter den Lebenden?
Was ist ihm zugestoßen?
Wo sind seine Kunstwerke versteckt?

Danke für diesen spannenden Film liebe Claudia!

Liebe Grüße
Önder
 

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Mitglied
Danke für diesen spannenden Film liebe Claudia!
Danke dir für das Mitgehen und den schönen Kommentar, lieber Önder!

Darüber freu ich mich sehr. Und auch über die Sterne natürlich!
Ateliers an sich finde ich ja schon besondere Orte. In ihnen bildet sich der Künstler ab. Wie er denkt, wie er arbeitet, was er braucht, um Inspiration zu finden bzw. sie am Laufen zu halten. Ateliers erzählen weit mehr über die Menschen, die in ihnen "wirken" als Wohnungen. Sie bilden ja nur einen ganz spezifischen Aspekt eines Menschen ab - aber einen, in dem sich dieser vollumfänglich abbildet. Nur eben dem Alltag enthoben...und doch ist es zugleich auch ein Arbeitsplatz und somit Alltag für den Maler. Das finde ich immer eine spannende Mischung.

Was ein verlassenes Atelier erzählt, ist dann jeweils ein ganz eigenes Schicksal. Das habe ich versucht einzufangen und zugleich offen zu lassen. Schön, dass das bei dir auch so ankommt!

Liebe Grüße,
Claudia
 
Liebe fee,
solche Künstlerwerkstätten und Ateliers, auch Töpfereien die haben soetwas besonderes, eigentlich auch ein wenig wie Schreibwerkstätten, nur das bei letzteren die Vielzahl der Accsessoieres fehlt, die diese besondere Stimmung ausmachen. Ich fühle mich da immer wahnsinnig wohl und da entstehen meist auch super Gespräche. In Deinem Falle zwar nicht unbedingt, der Künstler, die Künstlerin ist schon gegangen, aber trotzdem, Du hast diese Stimmung sehr gut eingefangen, ich kann mich ganz doll hineindenken und mich wohlfühlen. Wieder ein schönes Stück.
Beste Grüße
StM
 

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Du hast diese Stimmung sehr gut eingefangen, ich kann mich ganz doll hineindenken und mich wohlfühlen. Wieder ein schönes Stück.
Danke für diese schöne Rückmeldung, lieber StM!

Die freut mich sehr.
Ich fühle mich da immer wahnsinnig wohl und da entstehen meist auch super Gespräche.
Das kenne ich auch so. Es ist, glaube ich, ein wenig als tauchte man in diese fremde und faszinierende Gedankenwelt des Künstlers ein und könnte ihn dort besser "greifen". Die Umgebung sensibilisiert irgendwie. Vielleicht auch, weil es einen winzigen Touch von Voyeurismus enthält. In einem Atelier kann sich die Person, die darin "wirkt", nicht verstecken. Ganz im Gegenteil. Schön, dass du das auch so empfindest und hier teilst!

Liebe Grüße,
fee
 

anbas

Mitglied
Das ist ein schönes Stillleben. Es scheint mir fast so, als würden die Pinsel und die anderen Utensilien darauf warten, "wachgeküsst" zu werden, um genau dieses Bild zu malen.

Gerne gelesen.

Liebe Grüße

Andreas
 

Agnete

Mitglied
ich denke, diese Regale haben wir alle irgendwo in unserem Innern. Solange wir sie nicht vergessen und und irgendwann doch daran machen, den Staub wegzublasen, ist noch nichts verloren. :)
LG von Agnete
 

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Es scheint mir fast so, als würden die Pinsel und die anderen Utensilien darauf warten, "wachgeküsst" zu werden, um genau dieses Bild zu malen.
ich denke, diese Regale haben wir alle irgendwo in unserem Innern.
Etwas späten, aber dafür nicht weniger herzlichen Dank für eure schönen Rückmeldungen zu meinem Text, liebe Agnete, lieber Andreas!!!!

Schön, dass ihr es so wahrnehmt! Ja, manchmal ist etwas nur für eine Weile stillgelegt und wartet darauf, dass die Zeit und Situation wieder passen.

Auch dir, lieber Béla, @wiesner , lieben Dank fürs Reinlesen und Gut-Finden!!!!

Liebe Grüße euch allen,
fee
 
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