Stolz und Leere

4,70 Stern(e) 6 Bewertungen

Kafkarules

Mitglied
Antworten

Liebe MarenS und KasperGrimm, Ihr habt wirklich gute Gedanken zu dem Text geäußert. Ich mache mir ja auch immer meine eigenen Gedanken dazu und finde es sehr bereichernd, wenn andere dazu auf neue Ideen oder auch Beurteilungen des Textes kommen, die ich bisher nicht hatte. An Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande von Kafka hatte ich jedenfalls nicht gedacht, als ich den Text geschrieben habe. Ja, die Figuren sind schon sehr skurril und die Heirat führt zu einer desillusionierenden Erfahrung des Bräutigams. Irgendwie geht es ja hier auch um eine bestimmte Gesellschaftsschicht, zu der die Obdachlose am Ende ein Gegenbild darstellt, das den Bräutigam aber nicht befreit. Ja, Rauhreif werde ich in Tau ändern.
 

Esta

Mitglied
In der Gallerie

Moin, Kafkarules,

obwohl ich zugegeben beim ersten Lesen das Gefühl nicht ganz abschütteln konnte, nicht viel mehr als eine "grundlose" Beschreibung vor mir zu haben, gefällt mir dein Text sehr gut. Deine Bilder machen schlicht und einfach Spaß und auch wenn ich bei einigen Formulierungen Einspruch erheben würde -- so bei den Wolkentürmen, die ins Meer stürzen (die werden wohl eher auf dem Meer gebaut, oder?) oder den Händen, die über den Tisch geschleudert werden (stell dir das mal bildlich vor ... *lacht*) --, bin ich im Großen und Ganzen echt froh, dass es Leute gibt, die sich so etwas trauen. Absurde Personifizierungen bzw. ungewöhnliche Bilder im Allgemeinen sind meiner Meinung nach (mit) das Beste, das einem erzählenden Text passieren kann ... Würdest du dich in dieser Hinsicht einem "Genre" wie Dada oder Expessionismus zuordnen?

LG aus'm Norden,
Esta
 

Kafkarules

Mitglied
Leseeindruck von Esta

Hallo Esta,
danke für dein Feedback. Ja, das mit den Formulierungen werde ich noch mal überdenken und evtl. das ein oder andere überarbeiten. Ich finde es auch positiv, sich sprachlich etwas zu trauen und hier keine Allerweltsformulierungen zu nehmen. Es besteht dann auch die Gefahr, dass nicht alle Bilder ankommen, ja manches vielleicht sogar maniriert wirkt. Nein, "grundlos" sind die Bilder nicht. Sie spiegeln ja die Atmosphäre und die emotionale Befindlichkeit der Personen wieder.
Ich weiß nicht, ob der Text in den Expressionismus passen würde, möglicherweise, mit Dada hat er meiner Meinung nach gar nichts zu tun.
Gruß
kafkarules
 
B

bluefin

Gast
mit expressionismus hat der text weniger als gar nichts zu tunn - er ist eine minutiöse bildbeschreibung mit albtraumhafter präzision, die keinen spielraum für irgendeine interpretation schafft: es ist so, wie es ist.

sogar die orangen sind exakt geschält.

...*bubbles*...

bluefin
 

raggedy

Mitglied
Man kann tatsaechlich sehen, was fuer eine grosse Muehe der Autor sich mit den Beschreibungen der Personen oder Szenen gegeben hat. Ich fand die Geschichte gut, aber leider fuer meinen Geschmack etwas "ueberladen" mit Adjektiven und Adverben.
Manchmal ist weniger eben doch mehr. M. E. kaeme die Geschichte besser in Fluss ohne diese ausfuehrlichen Beschreibungen.

Beispiel:
Beim Hochzeitsessen wippten die Gäste ungeduldig mit dem Körper, sobald die gefüllte Kuchenplatte aus ihrer Reichweite verschwand.
Vorschlag:
[blue]Die Gäste wurden unruhig, sobald ... [/blue]
 
B

bluefin

Gast
wenn überhaupt eine geschichte in der leselupe steht, die nicht überfrachtet ist, dann diese.

hier steht nur dass notwendigste. den rest muss der leser dazu tun. wenn er kann.

liebe grüße aus müchen

bluefin
 



 
Oben Unten