Es soll Leute geben, die Hintergründiges oder gar Satirisches nicht verstehen oder zumindest nicht sofort erkennen. All denen sei gesagt, daß dieser Beitrag entstanden ist, weil ich Brunos Art zu schreiben, sehr schätze und bewundere. Jeder, der in meinem nachfolgendem Gedicht etwas anderes als ein Loblied zu erkennen glaubt, irrt sich gewaltig.
Ralph Ronneberger
Ach, was muß man oft von bösen
Dichtern hören oder lesen.
Was die schreiben, ich sag's ehrlich,
scheint im höchsten Maß gefährlich
mir zu sein. Auf jeden Fall
meidet deren Worte Schwall.
Ich meine hier nicht die Poeten,
die eifrig ihre Verse löten.
Was schert sie Versmaß. Wozu reimen?
Worte suchen, sie dann leimen
zu bizarren Satzgefügen
voller Tiefsinn. Ich müßt lügen,
wenn ich sie sogleich verstünde
und sie oft nur seltsam finde.
Die Sätze fügt man hübsch manierlich,
und nichts davon ist gar genierlich.
Der Leser Beifall kommt frenetisch,
ob solchem Werk, das so poetisch.
Ich mein' auch nicht die Herz-Schmerz-Leute,
die fernab von Lebensfreude
sich steter Seelenqual ergeben
voll Bitternis und Angst vorm Leben.
Und sie glauben, es ist wert,
daß jedermann sogleich erfährt,
wie schlimm es um die Liebe steht,
wenn vor Sehnsucht man vergeht.
Es bricht das Aug', es bohrt der Schmerz.
Die Seele wandert himmelwärts.
Ich les' ergriffen. Schon tropft mir
ne stille Träne auf's Papier.
Ja, solches Lesen ist beschaulich
und im höchsten Maß erbaulich.
Doch es soll wohl nicht so sein,
daß die Lupe lupenrein.
Da ist einer (kaum bekrittelt),
der sich durch die Lupe knittelt.
Weil sein Tun man schon erkannt,
zur "Satire" er verbannt.
Läßt böse Mauren Mauern mauern,
auf Burgen junge Frau'n versauern,
schreibt über Sex von Samowaren.
Wie soll man sie sich dann bewahren
Die Moral und auch die Ethik,
wenn man ständig (oder stetig)
noch über solche Verse schmunzelt.
Und niemand, der die Stirne runzelt.
Er macht, daß niedlich kleine Hasen
Als Ungetüm am Waldrand grasen.
Läßt Löwen hetzen über'n Klee,
mixt Fliegenschiß mit BSE.
Nichts ist diesem Manne heilig,
und so kratzt die Feder eilig,
neues Machwerk zu ersinnen.
B r u n o ! Hebe Dich von hinnen!
Gefährlich bist Du, denn ich find,
daß Deine Verse Drogen sind.
Auch in mir hockt schon der Spleen,
ahne schon. Ich werd' nie clean.
Ralph Ronneberger
Ach, was muß man oft von bösen
Dichtern hören oder lesen.
Was die schreiben, ich sag's ehrlich,
scheint im höchsten Maß gefährlich
mir zu sein. Auf jeden Fall
meidet deren Worte Schwall.
Ich meine hier nicht die Poeten,
die eifrig ihre Verse löten.
Was schert sie Versmaß. Wozu reimen?
Worte suchen, sie dann leimen
zu bizarren Satzgefügen
voller Tiefsinn. Ich müßt lügen,
wenn ich sie sogleich verstünde
und sie oft nur seltsam finde.
Die Sätze fügt man hübsch manierlich,
und nichts davon ist gar genierlich.
Der Leser Beifall kommt frenetisch,
ob solchem Werk, das so poetisch.
Ich mein' auch nicht die Herz-Schmerz-Leute,
die fernab von Lebensfreude
sich steter Seelenqual ergeben
voll Bitternis und Angst vorm Leben.
Und sie glauben, es ist wert,
daß jedermann sogleich erfährt,
wie schlimm es um die Liebe steht,
wenn vor Sehnsucht man vergeht.
Es bricht das Aug', es bohrt der Schmerz.
Die Seele wandert himmelwärts.
Ich les' ergriffen. Schon tropft mir
ne stille Träne auf's Papier.
Ja, solches Lesen ist beschaulich
und im höchsten Maß erbaulich.
Doch es soll wohl nicht so sein,
daß die Lupe lupenrein.
Da ist einer (kaum bekrittelt),
der sich durch die Lupe knittelt.
Weil sein Tun man schon erkannt,
zur "Satire" er verbannt.
Läßt böse Mauren Mauern mauern,
auf Burgen junge Frau'n versauern,
schreibt über Sex von Samowaren.
Wie soll man sie sich dann bewahren
Die Moral und auch die Ethik,
wenn man ständig (oder stetig)
noch über solche Verse schmunzelt.
Und niemand, der die Stirne runzelt.
Er macht, daß niedlich kleine Hasen
Als Ungetüm am Waldrand grasen.
Läßt Löwen hetzen über'n Klee,
mixt Fliegenschiß mit BSE.
Nichts ist diesem Manne heilig,
und so kratzt die Feder eilig,
neues Machwerk zu ersinnen.
B r u n o ! Hebe Dich von hinnen!
Gefährlich bist Du, denn ich find,
daß Deine Verse Drogen sind.
Auch in mir hockt schon der Spleen,
ahne schon. Ich werd' nie clean.