Strand-Liebe in Zeiten des Corona

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Tula

Mitglied
Strand-Liebe in Zeiten des Corona


Wo man schon mal kein Plätzchen fand
im Treiben, Jauchzen, Kreischen, Plärren,
träumt hinter Schild und Gittersperren,
in Quarantäne selbst, der Strand.

Der Himmel, scheint es, macht auf Pause,
um eine Ode zu verfassen.
Die See gibt sich betont gelassen
und spielt an ihrer zarten Krause.

Im Sand entspannt sich nun der Tang.
Die Möwen trippeln ausgeglichen,
ganz ohne Streit und fiesen Schlichen,
im Schlick den blauen Rand entlang.

Am Horizont, der Wolken-Wurm
schläft selig, ohne zu verdrießen.
Ich halte ein, sie zu genießen:
die Ruhe vor dem Sommersturm.



PS: Wer noch zwei Fotos dazu sehen moechte, findet dieses Gedicht als Eintrag auch hier: Gedicht im lyrischen Reisetagebuch
 
G

Gelöschtes Mitglied 21263

Gast
Ein ganz unaufgeregt, der Ruhe angemessen geschriebenes Gedicht!
Es bedarf keines (meteorologischen) Hellsehens, dass es zu einem Sommersturm kommen wird!

Herrlich: Die See ... spielt an ihrer zarten Krause. oder Im Sand entspannt sich nun der Tang.

F.
 

Tula

Mitglied
Danke Fritz
In der Tat wird der Anblick der von Menschen vollständig leergefegten Strände nach der Ausgangssperre unmöglich sein, selbst bei schlechtem Wetter. Und das Leid der einen, wird zum Vergnügen der anderen: Skater und Hobby-Radsportler können nun ungestört ihre Runden drehen. Das soll den Ernst der Lage nicht verniedlichen, aber die Ungestörtheit dieses hier beinah vor unserer Haustür liegenden Teils der Natur stimmt mich durchaus nachdenklich.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 19299

Gast
Bin da ganz bei Fritz.
Gern gelesen!

LG,
Keram
 



 
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