Stranger in Paradise (Limerick)

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A

AchterZwerg

Gast
Lieber gareth,
irgendwie klingt mir der Lim nicht richtig im Ohr:

Einst lebte im Garten von Eden
eine größere Gruppe von Schweden.
Doch wies man sie aus,
weil der Cherub, Herr Kraus,
fand, man wüsste doch nie, was die reden!

Die korrekte Betonung liegt doch am Versanfang und nach den Kommata. Mit etwas Anstrengung wäre noch:

Einst lebte im Garten von Eden
eine größere Gruppe von Schweden.
Doch wies man sie aus,
weil der Cherub, Herr Kraus,
fand, man wüsste doch nie, was die reden!

Der erste Vers hat außerdem eine Silbe weniger als V2 und V5.
Wie betonst du denn so?
Und wer ist Herr Kraus?
Fragende Grüße
der8.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Silbenzahl ist beim Limerick bekanntlich variabel, während die Betonungsstruktur fest ist. Der Auftakt kann null, eine oder zwei (in Ausnahmefällen drei) unbetonte kurze Silben haben.
Es gibt aber, vor allem im deutschen Bereich, einige Autoren, die gleiche Zahl der Auftaktsilben fordern.

Beim Cherub habe ich Probleme, wahrscheinlich die gleichen, wie der achte Zwerg: wird er wirklich auf der ersten Silbe betont? Bisher glaubte ich, auf der zweiten. Dann funktioniert es nicht gut. Man muss gegen die "natürliche" Betonung sprechen. Vor Opitz war das zwar üblich, heute ist es selten.

Bei der ersten von Heidrun angegebenen Betonung ist es kein Limerick.
Bei der zweiten ebenfalls nicht, oder ein schlechter.

"Fand" muss zwingend mit zum Auftakt gehören.
 
A

AchterZwerg

Gast
Meine beiden Beispiele sind nicht als Verbesserungsvorschläge zu verstehen, sondern um aufzuzeigen, wo ich die Mängel sehe. Ich hoffte, das sei deutlich.
LG, der8.
 

gareth

Mitglied
Lieber Zwerg und lieber Bernd,

ich hab nochmal das Wikipedia - Schema hierher kopiert, das ich kürzlich bei grasshofs Text "planetarium" als ein(!) (Standard)Beispiel verwendet hab.

Rhythmus- und (Reim)-Schema

(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)
(da)dadida dadida(da) (b)
(da)dadida dadida(da) (b)
(da)dadida dadida dadida(da) (a)

Der Paradieslimerick sieht dann in der Achtenzwergschreibweise so aus:

Einst leb te im Gar ten von E den
(ei) ne grö ßer e Grup pe von Schwe den.
dann wies man sie aus,
(weil) der Che rub, Herr Kraus,
(fand), man wüss te doch nie, was die re den!

in didas:

dadida dadida dadida (a)
(da)dadida dadida dadida (a)
dadida dadi (b)
(da)dadida dadi (b)
(da) dadida dadida dadida (a)

Dass ich bei den beiden (b) Versen das Schluss - da weg lasse (dadida dadi und (da)dadida dadi), ist m.E. durch ein anderes Beispiel gedeckt, das ebenfalls in Wikipedia, wenn auch als "seltener", aufgeführt ist:

dadi dadi dadadida(da) (a)
dadi dadi dadadida(da) (a)
dadi dadi [oder di dadadi] (b)
dadi dadadi (b)
dadi dadadi dadadida(da) (a)

Ich denke also schon, dass ich mich innerhalb eines legitimen und rhythmisch eindeutig zuordenbaren Limerick - Bereichs bewege.

Und was den Herrn Kraus angeht, lieber 8., so ist das der amtliche Nachname eines Cherubs (der, lt. Wahrig Fremdwörterlexikon, lieber Bernd, tatsächlich auf der 1. Silbe betont wird).

Auf Grund der vorstehenden Ausführungen erbitte ich nunmehr die formale Zulassung als Limerick für den in Frage stehenden Fünfzeiler.

Grüße
gareth
 



 
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