Sturm vor Gibraltar (gelöscht)

ENachtigall

Mitglied
Hallo Gernot,

Das Gedicht hat Erzählcharakter; die Geschichte hat aber in ihrer lyrischen Darbietung keinen Spannungsbogen. Du gehst verschwenderisch mit Adverbien und Adjektiven um, was den Leser ins Geschehen hinein zu ziehen - er weiß jedoch nicht, wie und warum er dahin gekommen ist. Ist es ein Traum, eine Vision? Da fehlt eine plausible Verbindung.

Der Fettdruck kommt aufdringlich rüber; die Lyrik ist ja kein Warnschild.

Am Morgen
ihr Grab
der Meeresgrund
tot, wie die Sterne
ohne Sturm
und ohne Laterne.
Tot ist die Mannschaft des Schiffes. Weder der Meeresgrund noch die Sterne sind es und halten daher diesem Vergleich nicht stand. Auch die Erweiterung "ohne Sturm und Laterne" klingt zwar melodiös, wirkt aber inhaltlich dubios, weil es sowohl in Bezug auf die Sterne, als auch auf die Toten ein fragwürdiges Füllsel ist.

Dennoch möchte ich loben, dass Deine Lyrik Sprachgefühl verrät. Deine Affinität zu Meeresthemen sucht m.E. noch den Weg, die Leser in ihren Bann zu ziehen.

Grüße von Elke

P.S.

Wenn Du willst, verschieben wir es auch in "Gereimte Lyrik".
 
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Hallo Elke

Das Gedicht hat Erzählcharakter; die Geschichte hat aber in ihrer lyrischen Darbietung keinen Spannungsbogen.
Ich denke nicht, dass ein Gedicht einen Spannungsbogen aufweisen muss.

Der Fettdruck kommt aufdringlich rüber; die Lyrik ist ja kein Warnschild.
Oh, wollte es nur besser leserlich machen, kann ich ja ändern.

Weder der Meeresgrund noch die Sterne sind es und halten daher diesem Vergleich nicht stand.
Ein Meeresgrund in mehreren hundert Metern tiefe, also wo kein Licht mehr einfallen kann, ist tot. Sicherlich gibt es in diesen Tiefen Lebewesen, aber nicht im Schlick des Grundes, auser Bakterien, und kleine organische Verbindungen. Also denke ich der Vergleich passt.
Des weiteren: Ein jeder sogenannter Stern ist ein Fixstern, also eine Sonne, mehrere Millionen Grad Celius beinhaltet die Temperatur alleine der Oberfläche. Das da ja wohl kein Leben ist, wissen wir wohl, also eine Welt ohne Leben- eine tote Welt.

Auch die Erweiterung "ohne Sturm und Laterne" klingt zwar melodiös, wirkt aber inhaltlich dubios, weil es sowohl in Bezug auf die Sterne, als auch auf die Toten ein fragwürdiges Füllsel ist.
Die Erweiterung Sturm bezieht sich nicht auf die Sterne sondern auf den Meeresgrund, da herrschen keine Stürme.
Und "ohne Laterne"- auf den Menschengräbern auf der Erde werden manchmal Laternen angezündet, auf den Gräbern der Ertrunken am Meeresgrund nicht- darauf bezogen sich die Laternen.(sollte vielleicht Friedhofs-Laternen schreiben, damit es verstanden wird, aber das klingt nicht sauber) Leider hast du das Gedicht nicht verstanden, naja liegt wohl an mir, denke halt über viele Ecken, aber die Vergleiche finde ich genial, aber was nützt es, wenn ich sie erst erklären muss.

P.S.

Wenn Du willst, verschieben wir es auch in "Gereimte Lyrik".
Ja, das ist eigentlich eine gute Idee, machst du das bitte für mich, ich war mir nicht sicher beim einstellen des Gedichtes.



Ich danke dir für dein Lesen und feststellen
Gruß Gernot
 



 
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