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poetix

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Hallo Lupenleser,

ein sehr interessantes Gedicht. Mich stört ein wenig, dass die Lehrer erklärt haben sollen, dass Glauben und Wissen zusammengehören: Das ist seit Kant eigentlich nicht mehr Lehrmeinung, wenn ich auch zugeben muss, dass es noch etliche Anhänger dieser These gibt. Stark ist der Schluss mit der Wendung des Blickes nach innen. Insgesamt ein inspirierendes und mutiges Gedicht. Kompliment.
poetix
 
Hallo poetix,

mit meinen bald 75 Jahren gehöre ich einer Generation an, die in ihrem schulischen Umfeld unmittelbar nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs von einer Lehrerschaft unterrichtet wurde, die noch stark in christlichen Traditionen verwurzelt war. Glaube und Wissen wurden als zusammengehörig empfunden und auch so an mich als Schüler vermittelt. Das drückte sich auch in der mir zugänglichen Lyrik aus, in der Dichter, die in der Tradition des christlichen Humanismus standen dominierten. Wortführer dieser Dichter war Rudolf Alexander Schröder, der in erster Linie als der Bewahrer des klassischen christlichen Erbes galt. Mit der gleichen Kraft wie Rudolf Alexander Schröder hat auch Reinhold Schneider das christliche Gewissen seiner Lyrik wach gehalten und immer wieder geweckt. Obwohl ich von ihren Werken wie auch von Josef Weinheber, Werner Bergengruen und anderen stark beeindruckt war, habe ich doch mit zunehmendem Alter manche schulische Lehrmeinung hinterfragt und mich damals dann mehr und mehr der skurrilen Dichtung von Christian Morgenstern zugewandt, die schließlich den bestimmenden Einfluss auf mich als Humordichter ausgeübt hat.

Formal gesehen ist mein Gedicht mehr eine Fingerübung in daktylischen Versen.

Ich danke fürs Lesen und Komentieren und die Bewertung.

Liebe Grüße
vom Lupenleser
 
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