Die Wüste heißt Mensch
1
Auf
jenem Planeten
auf den ich floh,
war ein verwundbarer Mond
in violetten Farben, der rollte
über silbergraue Asche
in einer blaugetünschten Schlucht
aus Schatten und verrücktem Sein.
An
den Seiten
standen junge Ruinen,
mit goldenen Kronen
auf ihren Geheimnissen
und sie rätselten
an den Dingen der Banalität.
Ein
rotgekleidetes Zwergenähnlich
wartete an der Brücke
zum Unwiederbringlichen,
um nächtliche Gegenwart
zu meucheln.
In
den halben Weg stürzte
ein Zwiespältiger, wo er mit
langweilbehafteten Gleichgültigen
um die Wette gähnte.
Das
rote Männchen mordete
die schlimmen Tage
und geschändete Seelen
drängten in eine Nacht
aus geräuchertem Zweifel
und zerfressener Angst.
2
Wo
ist das sich ein Herz nehmen
der Zeit?
Harrt es zu Pulver verdorrt
in Plastikprofilen?
Oder reißt es die Marionetten
von den goldenen Schnüren?
Die
Wüste trägt seidene Krawatten
auf tödlichen Streifen und
ihr Horizont ist in Handys eingefangen.
Sie wüstet mit stählerner Eitelkeit
die Welt zuschanden
und ihre Kraft vergeudet sie
für eigenes Nichts.
Wo
sind die Millionen
weiser Frauen und Männer?
Von Kreuzkutten gefoltert
und verbrannt vor Zeiten!
Steht
auf in neuen Generationen!
Dann wird die geheuchelte
Weltredlichkeit, samt ihrem Bruder,
der Dummheit,
in ein langverweilendes
Zeitengrab genagelt sein!
