szene, belladonna, aber in haiku

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G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Hier hat jemand zu viel verinnerlicht, sucht Entlastung und macht äußerlich schnell mal was Japanisches - und scheitert grandios! Noch nicht einmal eine Haikusequenz ist entstanden, weil dauernd dazwischengeplappert wird.
Ich konnte nur einen Stern werten, weil Wertungen im negativen Zahlenbereich nicht möglich sind. Ich wäre gerne bei der Wahrheit geblieben.

Béla
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
aber jetzt mal im ernst... ich weiß natürlich, dass das keine Haiku sind und auch kein renga ... wurscht, es hat eine deutlich spürbare ähnlichkeit und da ich kreise nich allzu eng ziehe, habe ich es eben haiku genannt. das gedicht hatte ein furchtbares ende, ich habe es nochmal überarbeitet. aber dass es schrecklich sein soll, kann ich beim besten willen nicht sehen. naja egal ...

lg dir
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
habe ich es eben haiku genannt

Genau das ist das Problem, mit dem Haiku nicht nur in diesem Forum zu kämpfen hat: Kaum sieht was nach Haiku aus, ist es auch gleich eins. Einfach fatal - und immer wieder so elendig falsch! Möglicherweise wäre eine Streichung aus der Liste der festen Formen zum Schutz der japanischen Dichtkunst angebracht (senryu natürlich gleich mit).

Béla
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
nun ja, mir ist es wesentlich lieber jm. fasst das haiku als experimentierfeld auf, als das er zwanghaft versucht die konventionelle form zu erfüllen und jedes mal scheitert, wie du. denn du schreibst auch keine haiku, im grunde nicht einmal senryu ... nur das du es nicht bemerkst...
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Haiku ist kein Experimentierfeld!

denn du schreibst auch keine haiku, im grunde nicht einmal senryu

Das ist eine unzulässige Doppelung, denn senryu ist Haiku. Soll man das etwa so lesen: 'denn du schreibst auch keine haiku, im grunde nicht einmal haiku' ?

Meine komplette Ahnungslosigkeit in Sachen Haiku spiegelt sich u.a. in zahlreichen Veröffentlichungen und der mehrmaligen Berufung als Mit-Juror bei Haikuveranstaltungen.

Wenn du mir aber neues aus dem Haikugeschehen zu berichten hättest - bitte sofort! Ich bin ein neugieriger Mensch, will alles wissen!

Béla
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
es kann aber ein experimentierfeld sein. und wie viel es da noch zu holen gäbe!

aber, ich muss mich entschuldigen. das mit dem haiku habe ich geschrieben, weil ich dich verletzen wollte. ich habe emotional genauso unreif reagiert, wie ich das eigentlich nie wollte. dafür entschuldige ich mich. aber jetzt habe ich lust bekommen mich nochmal an einem richtigem haiku zu versuchen... das stell ich dann im laufe des tages ein. aber wie gesagt, ich entschuldige mich, für mein pupertäres verhalten. es trifft mich manchmal schon mehr, als ich zugeben will, wenn ich kritik ausgesetzt bin...

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Patrick, du hast eine Meinung geäußert, sie gefällt mir nicht, aber beleidigt hast du mich nicht. Ein Entschuldigen ist deshalb nicht nötig!

Béla
 

MarieA.

Mitglied
Kein Grund zum Streiten, meine Herren. Und pubertär schreibt man mit 'b', weil es nicht von pupsen kommt ;-))

LG
Marie
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Oh Gott, ein mit Juroren verschworener Juror ... verliast, verdoggert, vermalmt ... ...

Hi, Patrick!

Das sind starke Kurzgedichte, und ich versuche sie einmal voneinander isoliert zu lesen, zu sehen, ob der Herr Juror noch gerettet werden kann. Es sieht aber nicht gut für ihn aus, denn er hat das was von Negativbewertung getwittert, da werde ich böse.

Ran ans Werk:

o wie in shivas aug
der belladonna schwarze
flamme tanzt
Kein Haiku, schon des "o" wegen, und dann der Shiva (!) himself, aber dies hier ist nicht von der Sorte dreizeiliger Belanglosigkeiten, sondern eher der Typus "Kieselstein": sinnlich konzentriert, polyphon-multidimensional - z.B. die räumlich versinnlichte Verinnerlichung von Shivas Tanz und Flammenkreis in sein Auge hinein. aber vor allem das heftige Oxymoron "schwarze flamme".
Das ist in gewisser Hinsicht stärker als die Abertausende von weiß vergähnten Kirschblütenhaikus.

wie das paradox
eines negativen blitzes
Du kennst meine alte Kritik, Patrick, an "wie"-Einleitungen, und - wozu? Das Oxymoron in seiner paradoxen Schärfe ist doch unübersehbar.

unter blüten
glocken hypnos
aufgapfel reift
Vielleicht kein Haiku, aber "dies hier ist nicht von der Sorte dreizeiliger Belanglosigkeiten, sondern eher der Typus "Kieselstein": sinnlich konzentriert, polyphon-multidimensional" und so weiter.

die tränenstürze
atropos klänge werden
das mit der aufgelösten Syntax ist ein eigenes Feld; unhaikuisch ist natürlich die atropos, die Unabwendbare der Parzen, ich wollte auch die Pseudo- oder Fast-Haikus oder Kieselsteine herauswaschen. Katzengold, Ekagold, Mangold, mal weitersehen.

die über den
schwarzen hafer
der nacht gebeugt

träumen.
Weiß nicht, wen der schwarze Hafer meint - Mutterkornpilze?

grusz, hansz
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bitte keine Persönlichkeitswertungen.
Es ist für mich schwierig, wie ein Plattenspieler mit defekter Rille immer wieder dasselbe sagen zu müssen.
 



 
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