Oh Gott, ein mit Juroren verschworener Juror ... verliast, verdoggert, vermalmt ... ...
 
Hi, Patrick!
 
Das sind starke Kurzgedichte, und ich versuche sie einmal voneinander isoliert zu lesen, zu sehen, ob der Herr Juror noch gerettet werden kann. Es sieht aber nicht gut für ihn aus, denn er hat das was von Negativbewertung getwittert, da werde ich böse.
 
Ran ans Werk:
 
	
	
		
		
			o wie in shivas aug
der belladonna schwarze
flamme tanzt
		
		
	 
Kein Haiku, schon des "o" wegen, und dann der Shiva (!) himself, aber dies hier ist nicht von der Sorte dreizeiliger Belanglosigkeiten, sondern eher der Typus "Kieselstein": sinnlich konzentriert, polyphon-multidimensional - z.B. die räumlich versinnlichte Verinnerlichung von Shivas Tanz und Flammenkreis in sein Auge hinein. aber vor allem das heftige Oxymoron "schwarze flamme". 
Das ist in gewisser Hinsicht stärker als die Abertausende von weiß vergähnten Kirschblütenhaikus. 
	
	
		
		
			wie das paradox
                                                          eines negativen blitzes
		
		
	 
Du kennst meine alte Kritik, Patrick, an "wie"-Einleitungen, und - wozu? Das Oxymoron in seiner paradoxen Schärfe ist doch unübersehbar.
 
	
	
		
		
			unter blüten
glocken hypnos
aufgapfel reift
		
		
	 
Vielleicht kein Haiku, aber  "dies hier ist nicht von der Sorte dreizeiliger Belanglosigkeiten, sondern eher der Typus "Kieselstein": sinnlich konzentriert, polyphon-multidimensional" und so weiter. 
 
	
	
		
		
			die tränenstürze
                   atropos klänge werden
		
		
	 
das mit der aufgelösten Syntax ist ein eigenes Feld; unhaikuisch ist natürlich die atropos, die Unabwendbare der Parzen, ich wollte auch die Pseudo- oder Fast-Haikus oder Kieselsteine herauswaschen. Katzengold, Ekagold, Mangold, mal weitersehen.
 
	
	
		
		
			die über den
schwarzen hafer
der nacht gebeugt
 
träumen.
		
		
	 
Weiß nicht, wen der schwarze Hafer meint - Mutterkornpilze? 
 
grusz, hansz