Täglich grüßt das Murmeltier: Generationskonflikt
Ja, da ist sie wieder. Die Zeitschleife, welche uns alle in ihren Fängen hält. „ Alter Weißer Mann“ , Boomer, Rentner, Nazi, Hoodie-Aneigner, Geschlechterrollenverehrer, versus Sensibelchen, Faulpelz, Muttersöhnchen, Gendernazi, kein Bock auf Handwerk, Work-Life-Balance-Verehrer. Die Schlagworte mögen sich verändert haben, doch die Themen nicht. Ein Fakt, der uns immer wieder aus den Händen gleitet und dazu veranlasst, Kolumnen zu schreiben. Die antike Möchtegernphilosophen auch schon verfasst haben könnten, obgleich wahrscheinlich durchdachter, doch mit dem gleichen selbsterklärten rhetorischen Genie. Nun möchte auch ich mich diesem Trend anschließen. Obgleich meine Generation dafür bekannt ist, sich nicht ausdrücken zu können und glaubt, Rechtschreibung wäre nur eine Richtlinie, tue ich es trotzdem. Außerdem ist das Suchen nach Sündenböcken doch so viel einfacher, als das Auseinandersetzen mit den tatsächlichen Problemen. Oder – Oh, Schreck - die Frage was kann ICH dagegen tun?
Nun gut, Gen Z und Millenials werfen den Boomern und Gen X vor, uns in die Klimakrise geritten zu haben. Sie saßen nichts-tuend am Sofa und haben sich die Hitparade im Radio angehört. Hm... War das wirklich so? Vergessen wir nicht all die Klimademonstrationen der 70ger und 80ger? Die Gründung der Grünen, als sie noch grün waren? Meteorologische Klimaforscher, deren Warnungen schon in den 70gern von Politikern ignoriert und von Großkonzernen „widerlegt“ wurden. Übersieht die Jugend nicht vielleicht, dass auch wir bis jetzt nichts erreicht haben? Außer, dass Schule-Schwänzen nicht zwanghaft etwas mit Faulheit oder Drogenkonsum zu tun hat. Ach, liebe ältere Generationen, erzählt doch lieber davon, als sich künstlich über „Fridays for future“ zu echauffieren.
Also befassen wir uns nun mit dem großen Vorwurf gegenüber der faulen Jugend. Mangelnde Arbeitsmoral. Als erstes möchte ich erwähnen, dass der Großteil der Gen Z ihr Studium noch nicht abgeschlossen hat - und ja, ich meine das Erste. Warum das mit dem bisher fehlenden akademischen Abschluss ins Gewicht fällt, sollte ich eigentlich nicht erklären müssen. Immerhin waren es unsere Angehörigen, die jeden, der zwischen 1990 und 2005 geboren wurde, regelrecht aufs Gymnasium geprügelt haben. Hast du es nicht hingeschafft, warst du eine Enttäuschung. Also haben die Meisten den ersten Schritt auf der elterlich-vorgegebenen Karriereleiter erreicht. Furchtbar - Wie kann es sein, dass 10-Jährige sich nicht von ihren Eltern emanzipiert haben?
Mit diesem Wissen im Hintergrund widmen wir uns dem Problem des Fachkräftemangels und dem Desinteresse am Handwerk. Wenn du mit 18 planlos, aber mit Abitur in der Tasche, das gymnasiale Schulsystem verlässt, ist es weit logischer erstmal BWL oder soziale Arbeit zu studieren, als sich mit einer Schreinerlehre zu befassen. Denn es ist menschlich, zuerst im sicheren Hafen zu plantschen, bevor man den Ärmelkanal durchschwimmt. Mit anderen Worten: „Ich kenne nichts Anderes, als stupides Bulimielernen und bleibe auch dabei.“. Traurig, aber nichts, was ich einem Noch-Fast-Kind vorwerfen kann.
Zum Schluss möchte ich über meine Freunde und Bekannten sprechen. Immerhin gehören sie zu diesen zwei jungen Generationen. Sie besitzen ihr Abitur, deshalb sind Einige am Ende trotzdem Erzieher oder Techniker geworden. Manche machen eine Ausbildung zur Krankenschwester. Wieder andere haben erst eine Ausbildung abgeschlossen und studieren jetzt Pharmazie. Die nächsten sind IT-ler im Homeoffice mit zu vielen Überstunden. Oder haben sich in der Veranstaltungsbranche selbstständig gemacht. Wir sind zwischen Mitte und Ende zwanzig. Klingt das wirklich so anders, als in früheren Generationen, nach „ zu faul für Arbeit“ ?
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich auf keiner der Seiten stehen möchte, da ich keine Seiten bevorzuge. Sollten wir nicht lieber zusammen in den Austausch gehen, voneinander lernen und gemeinsam dafür sorgen, dass wir den nächsten jungen Generationen noch das Gleiche vorwerfen können?
Mit freundlichen Grüßen,
Irgendjemand zwischen Millenial und Gen Z
Ja, da ist sie wieder. Die Zeitschleife, welche uns alle in ihren Fängen hält. „ Alter Weißer Mann“ , Boomer, Rentner, Nazi, Hoodie-Aneigner, Geschlechterrollenverehrer, versus Sensibelchen, Faulpelz, Muttersöhnchen, Gendernazi, kein Bock auf Handwerk, Work-Life-Balance-Verehrer. Die Schlagworte mögen sich verändert haben, doch die Themen nicht. Ein Fakt, der uns immer wieder aus den Händen gleitet und dazu veranlasst, Kolumnen zu schreiben. Die antike Möchtegernphilosophen auch schon verfasst haben könnten, obgleich wahrscheinlich durchdachter, doch mit dem gleichen selbsterklärten rhetorischen Genie. Nun möchte auch ich mich diesem Trend anschließen. Obgleich meine Generation dafür bekannt ist, sich nicht ausdrücken zu können und glaubt, Rechtschreibung wäre nur eine Richtlinie, tue ich es trotzdem. Außerdem ist das Suchen nach Sündenböcken doch so viel einfacher, als das Auseinandersetzen mit den tatsächlichen Problemen. Oder – Oh, Schreck - die Frage was kann ICH dagegen tun?
Nun gut, Gen Z und Millenials werfen den Boomern und Gen X vor, uns in die Klimakrise geritten zu haben. Sie saßen nichts-tuend am Sofa und haben sich die Hitparade im Radio angehört. Hm... War das wirklich so? Vergessen wir nicht all die Klimademonstrationen der 70ger und 80ger? Die Gründung der Grünen, als sie noch grün waren? Meteorologische Klimaforscher, deren Warnungen schon in den 70gern von Politikern ignoriert und von Großkonzernen „widerlegt“ wurden. Übersieht die Jugend nicht vielleicht, dass auch wir bis jetzt nichts erreicht haben? Außer, dass Schule-Schwänzen nicht zwanghaft etwas mit Faulheit oder Drogenkonsum zu tun hat. Ach, liebe ältere Generationen, erzählt doch lieber davon, als sich künstlich über „Fridays for future“ zu echauffieren.
Also befassen wir uns nun mit dem großen Vorwurf gegenüber der faulen Jugend. Mangelnde Arbeitsmoral. Als erstes möchte ich erwähnen, dass der Großteil der Gen Z ihr Studium noch nicht abgeschlossen hat - und ja, ich meine das Erste. Warum das mit dem bisher fehlenden akademischen Abschluss ins Gewicht fällt, sollte ich eigentlich nicht erklären müssen. Immerhin waren es unsere Angehörigen, die jeden, der zwischen 1990 und 2005 geboren wurde, regelrecht aufs Gymnasium geprügelt haben. Hast du es nicht hingeschafft, warst du eine Enttäuschung. Also haben die Meisten den ersten Schritt auf der elterlich-vorgegebenen Karriereleiter erreicht. Furchtbar - Wie kann es sein, dass 10-Jährige sich nicht von ihren Eltern emanzipiert haben?
Mit diesem Wissen im Hintergrund widmen wir uns dem Problem des Fachkräftemangels und dem Desinteresse am Handwerk. Wenn du mit 18 planlos, aber mit Abitur in der Tasche, das gymnasiale Schulsystem verlässt, ist es weit logischer erstmal BWL oder soziale Arbeit zu studieren, als sich mit einer Schreinerlehre zu befassen. Denn es ist menschlich, zuerst im sicheren Hafen zu plantschen, bevor man den Ärmelkanal durchschwimmt. Mit anderen Worten: „Ich kenne nichts Anderes, als stupides Bulimielernen und bleibe auch dabei.“. Traurig, aber nichts, was ich einem Noch-Fast-Kind vorwerfen kann.
Zum Schluss möchte ich über meine Freunde und Bekannten sprechen. Immerhin gehören sie zu diesen zwei jungen Generationen. Sie besitzen ihr Abitur, deshalb sind Einige am Ende trotzdem Erzieher oder Techniker geworden. Manche machen eine Ausbildung zur Krankenschwester. Wieder andere haben erst eine Ausbildung abgeschlossen und studieren jetzt Pharmazie. Die nächsten sind IT-ler im Homeoffice mit zu vielen Überstunden. Oder haben sich in der Veranstaltungsbranche selbstständig gemacht. Wir sind zwischen Mitte und Ende zwanzig. Klingt das wirklich so anders, als in früheren Generationen, nach „ zu faul für Arbeit“ ?
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass ich auf keiner der Seiten stehen möchte, da ich keine Seiten bevorzuge. Sollten wir nicht lieber zusammen in den Austausch gehen, voneinander lernen und gemeinsam dafür sorgen, dass wir den nächsten jungen Generationen noch das Gleiche vorwerfen können?
Mit freundlichen Grüßen,
Irgendjemand zwischen Millenial und Gen Z