Tagtraum

Aufschreiber

Mitglied
Ich träumt', es wäre endlich Frieden,
nicht Waffenstillstand, ringsumher.
Und die Politiker hinieden,
betrögen uns nicht länger mehr.

Ich träumt', mein Nachbar Nächster wäre,
statt Feind und Gegner mir zu sein.
Und Helfen jeder säh' als Ehre,
dächt' jemand anders, gält's als fein,

man ließ' es, wen zu diffamieren,
der nicht spricht, was die Masse sagt,
damit den Meinungsstreit, das Diskutieren,
man angstfrei wieder offen wagt.

Ich träumt', man gäb Informationen,
statt Propaganda täglich mir
und allen, die mit mir hier wohnen.
Das wär' den Medien eine Zier.

Ich träumt' es würde besser werden,
für alle Menschen auf der Welt.
Und jeder würde sich gebärden,
wie es von and'ren ihm gefällt.

Ich bin erwacht und sehe klar,
dass das, was ich im Geist erblickt,
Nur Tagtraum, bloßer Wunschtraum war,
dass das in Wahrheit niemals glückt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23910

Gast
Betrügen uns die Politiker oder wir uns selbst mit den Politikern, denen wir mit der Stimmabgabe Macht übertragen?
 

James Blond

Mitglied
Lieber Aufschreiber,

dein hübscher Gedichttraum erscheint mir als eine schöne Melange von Lennons "Imagine" und Kings "I have a dream". Obgleich auch dein Ausgang pessimistisch bleibt, hat mir der Inhalt gut gefallen.

Weniger gut gefallen haben mir die metrischen Ausrutscher und die teilweise zu komplizierten Formulierungen. Auch die Inversionen schmälerten den Lesegenuss. Ich meine, so ein Gedicht sollte möglichst einfach und eingängig sein, um in das Gemüt hineinzuwirken, und so habe ich mich daran gesetzt, die Falten mit Blau ein wenig zu glätten. Das soll selbstverständlich nur ein hilf- und lehrreicher Vorschlag sein, gemäß dem im Text angesprochenen Wunschtraum. :)

Liebe Grüße
JB

Ich träumt', es wäre wirklich Frieden
statt Waffenstillstand ringsumher.
Und die Politiker hienieden
verschaukelten das Volk nicht mehr.

Ich träumt', dass Menschen Brüder wären,
statt Feind und Gegner sich zu sein.
Und alles Helfen käm' zu Ehren,
selbst noch das Fremde gält
als fein.

Man unterließ das Diffamieren,
wenn einer spricht, was keiner sagt,
damit das Wohl zu diskutieren
man angstfrei wieder offen wagt.

Ich träumt', man traute sich an Fakten
statt Propaganda zu bemühn,
die Wahrheit kröche aus den Akten
und alle Medien brächten's kühn.


Ich träumt', es würde besser werden,
für alle Menschen dieser Welt,
und jeder würde sich gebärden,
wie es von andren ihm gefällt.

Ich bin erwacht und sehe klar,
dass das, was ich im Geist erblickt,
ein Tagtraum, bloßer Wunsch nur war,
der in der Wirklichkeit nie glückt.
 



 
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